Arbeitszeiten im Gastgewerbe – Arbeitest du noch oder lebst du schon?

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Heutzutage finden wir es in so gut wie jeder Stellenausschreibung: „Was Sie mitbringen sollten: Belastbarkeit, Flexibilität und die Bereitschaft am Wochenende zu arbeiten. Buzzword-Bingo? Nein! Denn dass diese Schlagwörter im Job auch tatsächlich mit Leben bzw. mit Arbeitszeit gefüllt werden, wissen Leute aus dem Gastgewerbe nur allzu gut. Wir brauchen es nicht sonderlich schön reden. Unser tägliches Brot gib uns heute: Überstunden, Doppelschichten und das ohne ein klitzekleines „Danke!“. Ein einfacher Job sieht anders aus.

Dass die Hotellerie und Gastronomie ausschließlich von zufriedenen Gästen lebt, ist klar. Dass hierfür ein erhöhtes Maß an Servicebereitschaft und Aufmerksamkeit gegeben sein müssen, ist nachvollziehbar. Schwer wird es dann, wenn man als Arbeitnehmer schon gar nicht mehr weiß, wie der Partner oder die Kinder aussehen und die eigene Wohnung ausschließlich zum Schlafen betreten wird. Ja, das Gastgewerbe ist kein Zuckerschlecken.

Wir haben versucht, die positiven Aspekte zu sehen : )

  • Während andere ab 19.00 Uhr im Fitnessstudio mehr herumstehen, als sich an den Geräten auszupowern, hat der Restaurantfachmann am Vormittag die Qual der Wahl an den Gerätschaften!
  • Arztbesuche legt sich die Hotelfachfrau einfach in ihre freie Schicht. Andere müssen dafür ihre geliebten Urlaubstage verbraten!
  • Behördengänge sind schrecklich. Doch wer nicht zu den Stoßzeiten erscheint, kann diese ganz stressfrei erledigen. Vielleicht sogar zwischen zwei Teilschichten?
  • Zur Abwechslung auch mal in der Woche ausschlafen ist für einige ein wahrer Segen!
  • Das Konzert der Lieblingsband findet mitten in der Woche statt? Wer am nächsten Tag wieder um 08.00 Uhr im Büro sitzen möchte, wird sich wohl keine Karte besorgen. Der Commis de Cuisine versucht seine Spätschicht am nächsten Tag so zu legen, dass er das Tanzbein schwingen kann.
  • Erwischt der Rezeptionist die Frühschicht, ist er am frühen Nachmittag zu Hause. Subjektiv gefühlt, hat er gleich mehr Freizeit. Wie wäre es mit einer kleinen Shoppingtour oder ein Zoobesuch?
  • Geteiltes Leid ist halbes Leid: Gemeinsam den Service für die derzeit laufende Hochzeitsfeier hinter sich bringen, die nie enden möchte, schweißt zusammen.  Entstehen die besten Freundschaften nicht durch den Job? Und mit wem lässt es sich nach einer anstrengenden Schicht am besten in der nächsten Kneipe versacken als mit dem ebenso geschafften Lieblingskollegen?

Wechselnde Arbeitszeiten, Schichtdienst und Arbeiten am Wochenende bzw. an Feiertagen sind Tatsachen, die nicht beschönigt werden können. Besonders für Familienmenschen und Leuten, die schnell an Schlafstörungen leiden, weil ihr Biorhythmus durcheinander gerät, sind die Arbeitszeiten im Gastgewerbe eine große Herausforderungen. Selbst die gewonnene Freizeit, die man im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern unter der Woche hat, möchte mit Freunden geteilt werden, die ebenfalls in dieser besagten Zeit frei haben.

Aber ist es denn nicht so, dass sich viele von euch aus Überzeugung für die Gastrobranche entschieden haben? Und zwar aus guten Gründen!  Ihr seid Gastgeber aus  Leidenschaft. Ihr liebt den direkten Kontakt zum Gast, lebt das Wort „Servicebereitschaft“ und seid glücklich, wenn es eure Gäste sind. Ein Gästelächeln ersetzt zwar keinen Goldtaler bei der monatlichen Gehaltsabrechnung, lässt aber die Schmerzen der geschwollenen Füße nach der zweiten drangehängten Schicht ein wenig in Vergessenheit geraten. Letztlich machen wir unseren Job nicht nur für den zufriedenen Arbeitgeber, sondern vielmehr für unsere Gäste und Kunden. Denn diese sind es, die einem am Herzen liegen. Und sie sind es, die unsere Arbeit am Ende des Tages zu schätzen wissen (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel)!

Damit ihr der Hotellerie und Gastronomie noch länger erhalten bleibt, haben wir zwei Seiten gefunden, die euch Tipps und Tricks an die Hand geben, um mit den wechselnden Arbeitszeiten besser zu Recht zu kommen:

Arbeiten gegen die innere Uhr – Ein Beitrag vom Magazin stern

Tipps für einen bessere Umgang mit Schichtarbeit – von der Initiative Neue Qualität der Arbeit

Gastbeitrag von: Nicole Girod

Nicole Girod ist Studentin der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Duisburg – Essen. Seit Mai 2013 unterstützt sie unser Team tatkräftig im Bereich Online-Marketing.

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Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.