Der kleine Knigge fürs Geschäftsessen

Eingetragen bei: Karrieretipps | 0

Wer kennt es nicht? Ab und zu nehmen wir Anlauf und springen mit großem Platscher in das bereit gestellte Fettnäpfchen. Als hätte es nur auf uns gewartet. Auch wenn die allgemeinen Tischmanieren bereits die Azubis unter Euch kennen, haben wir sicher den ein oder anderen zusätzlichen Knigge-Tipp. Schließlich ist es ein Unterschied, ob du ein Geschäftsessen bewirtest oder selbst Teilnehmer hiervon bist. Und möglicherweise landest du gar schneller bei einem Geschäftsessen als dir lieb ist. Denkbar sind beispielsweise ein Vorstellungsgespräch in diesem Rahmen, eine Einladung vom Chef, eine Betriebsfeier oder eben doch das klassische Gespräch mit dem Geschäftspartner. Alle haben eines gemeinsam: Selbst wenn die Runde vermeidlich locker scheint, sind gute Umgangsformen das A und O für einen guten Eindruck.

Versteht uns nicht falsch. Wir wollen aus euch keinen kunstvollen Hummerzerleger machen. Tischmanieren und die Beachtung von gewissen Knigge-Regeln haben nichts mit einem „Etepetete“-Verhalten zu tun. In gewissen Kreisen und Lokalitäten zeugen sie lediglich von Respekt gegenüber dem Geschäftspartner bzw. dem Restaurant. Manchmal entscheiden sie sogar zwischen Deal und NoDeal. Gute Umgangsformen schaden nicht. Ganz im Gegenteil. Sie haben eine größere Außenwirkung als man vielleicht denkt. Schon Watzlawick wusste: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“

Dass das Besteck von außen nach innen benutzt wird und sich die Speise- und Getränkeauswahl nach dem Gastgeber richtet, brauchen wir euch nicht erzählen. Aber was ist mit folgenden Regeln?

  • Die Restaurantauswahl: Damit der Gast beim Asiaten keinen allergischen Glutamat-Schock erleidet, ist der gehobene Italiener immer eine gute Wahl. Die Wahl der Lokation sagt immer etwas darüber aus, was einem der Geschäftspartner wert ist. Dennoch braucht je nach Partner nicht allzu hoch gegriffen werden.
  • Solltest du als Gast auf mehrere Personen treffen, begrüße zunächst diejenigen, die du kennst. Anschließend stellst du dich den anderen mit Vor-, Nachname und Position vor.
  • Du hast den Aperitif noch nicht ausgetrunken, aber der Wein wird schon eingeschenkt? So köstlich der Aperitif auch sein mag, ab jetzt wird Wein getrunken.
  • Rechts neben dem Gastgeber sitzt stets der ranghöchste bzw. wichtigste Geschäftspartner. Ihm wird der Platz vom Gastgeber angeboten. Ansonsten gilt: Setz dich als Gast weder ans Kopfende, noch direkt in die Mitte. Ein Platz dazwischen ist am neutralsten.
  • Wenn der Gast bei der Speisenauswahl auf eine Vorspeise verzichtet, sollte der Gastgeber dies ebenfalls tun. Niemand schaut einem anderen gern beim Speisen zu.
  • Das Warten in der Buffetschlange ist durchaus ok und bedeutet nicht, dass du es kaum abwarten kannst etwas zwischen die Beißerchen zu bekommen. Nicht ok sind dagegen abfällige Bemerkungen über die Gerichte.
  • Das allgemeine „Guten Appetit“ ist tatsächlich out. Besser ist beispielsweise ein „Schön, dass Sie hier sind!“.
  • Die würzige Tomatensoße war doch schärfer als gedacht? Sorry, aber das Jackett bzw. der Blazer bleibt angezogen. Die Nachspeise wird im gleichen Outfit zu sich genommen wie das Dessert. Das Jackett darf erst abgelegt werden, wenn der Gastgeber dazu auffordert.
  • Den Glimmstängel bitte nur herausholen, wenn der Gastgeber bzw. der Chef ebenso zur Packung greift
  • Der Deal ist dir wichtig und du möchtest am liebsten direkt zur Sache kommen? Bitte nicht! Über Geschäftliches wird erst nach dem Dessert gesprochen.
  • Heiße Getränke nach dem Essen werden übrigens erst bestellt, wenn sämtliches Geschirr vom Tisch ist. Allein der Digestif darf zum Espresso stehen bleiben.

 

Gastbeitrag von: Nicole Girod

Nicole Girod ist Studentin der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Duisburg – Essen. Seit Mai 2013 unterstützt sie unser Team tatkräftig im Bereich Online-Marketing.

 

 

Beitrag teilen...
Share on LinkedIn
Linkedin
Share on Xing
Xing
Share on Facebook
Facebook
Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.