Die unterschätzte Taktik des Networking – Warum Connections Bewerberhelden den Weg frei machen

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Wer kennt das nicht? Wer auf Jobsuche ist, schaut in der Regel eher resigniert als erfreut in den Posteingang des E-Mail Accounts, wenn die nächste Absage hinein flattert. Stimmt irgendetwas mit meiner Bewerbung nicht oder habe ich im Vorstellungsgespräch ein vollkommen unsympathisches Bild meiner Person vermittelt? Wer weitaus mehr als eine erfolglose Bewerbung geschrieben bzw. mehrere Vorstellungsgespräche ohne Jobaussicht geführt hat, weiß wovon die Rede ist. Am Anfang warst du voller Tatendrang, deinen Marktwert zu testen. Wie oft  bist du nur einen Hauch von der Zusage entfernt gewesen und konntest die Luft des neuen Berufes bereits schnuppern, da erfolgt auch schon der niederschmetternde Rückschlag zurück auf den Boden der Tatsachen. Als würdest du noch nicht tief genug auf der Erde liegen, darfst du dir in der Regel folgendes wirkungslose Trostpflaster anhören. „Es sollte einfach nicht sein- Nur Geduld!“ Kein Wunder, dass du vom ganzen „Steh-auf-Männchen-Spielen“ langsam aber sicher erschöpft bist. Während du immer wieder den Spiegel des Misserfolgs vor die Nase gehalten bekommst, hat dein Kommilitone eine Stelle in einem renommierten fünf Sterne Hotel ergattern können. Dabei scheint es zunächst so, als hätte er nicht mehr Aufwand betrieben als du. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit, verfügt er aber über einen entscheidenden Vorteil, den du nicht mal eben aus dem Hut zaubern kannst: KONTAKTE.

Vitamin B als Erfolgsrezept

Kontakte sind immer wieder der Grund, warum engagierte „Master of Communication“ die Konkurrenz in der Regel mit Vollgas abhängen. Böse Zungen und Neider behaupten in solchen Fällen immer wieder gerne: „Der hat die Stelle doch nur über Vitamin B erhalten.“ Das ist richtig, aber so verläuft die Siegerspur auf dem Arbeitsmarkt heutzutage. Networking ist zwar anstrengend, aber höchst wirkungsvoll. Also wage den Sprung auf die Erfolgsroute. Du bist deines eigenen Glückes Schmied. Also hör auf deine kostbare Zeit mit neidisch sein zu verschwenden, und nimm die Beine in die Hand. Auch wenn es nicht immer leicht ist und du dich dazu überwinden musst, eher fremde Leute anzusprechen, wirst du am Ende auf dem Thron des Siegers Platz nehmen können. Natürlich ist uns bewusst, dass es Manche vielleicht einfacher haben an Kontakte heranzukommen als Andere, da der Zugriff auf Kontakte häufig auch vom Umfeld abhängt. Ist der eigene Vater Geschäftsführer, sind Connections schneller greifbar. Aber das muss nicht zwangsläufig etwas heißen. Versuche trotzdem dein Bestes zu geben.

Frühzeitiges Netzwerken zahlt sich aus!

Ziehen wir doch einfach mal die Spinne als Vorbild heran. Trotz ihrer winzigen Größe macht sie uns vor, wie man Netzwerke errichtet. Sie ist ein intelligentes Tier, da Sie frühzeitig mit dem Aufbau ihres Fangnetzes beginnt. Ihr Motiv ist dabei schnell erklärt: Sie fängt Beute und sichert damit ihr Überleben. Für sie ist ihr Netzwerk nichts anderes als ein Schutzmechanismus. Daher solltest du dich ähnlich verhalten. Auch wenn es nur kleine Fäden sind, die du spinnst, ist ein erster wichtiger Schritt erfolgt, um deine berufliche Existenz zu pushen. Ein gutes und professionelles Netzwerk braucht Zeit und Pflege. „Oh je“, wirst du jetzt sagen. Schließlich hast du diese Möglichkeit bisher noch gar nicht genutzt hast, weil du einfach zu schüchtern bist? Vielleicht hattest du es auch wirklich vor, aber wusstest nicht wie? Vor allem diejenigen, die noch gar nicht gearbeitet haben, werden mit dem Kontakte knüpfen im beruflichen Bereich, schnell an ihre eigenen Grenzen stoßen. Du zierst dich deinen kompletten Werdegang in öffentlichen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn zu enttarnen? Dabei ist es nicht, die dadurch empfundene Schutzlosigkeit, die dir schadet, sondern die fehlende Preisgabe von Fachwissen und deinen Fähigkeiten. Lass dir sagen: Trau dich! Was hast du zu verlieren? Schließlich warst du ja ohne Netzwerk auch kurz vor der Verzweiflung. Du denkst dein Zug ist eh schon längst abgefahren? Wer so etwas sagt, hat sich nicht richtig informiert. Besser spät als nie, lautet die Devise. Krempele deine Ärmel hoch und werde zum King bzw. zur Queen of Connections. Aber überstürze es nicht mit der Kontaktaufnahme. Das ist keinesfalls der Appell dieses Beitrages. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Es kommt auf die RICHTIGEN Kontakte an. Wenn du zu viele akquirierst, kann es schnell passieren, dass du den Überblick verlierst. Damit ist dir im Umkehrschluss dann auch nicht weitergeholfen.

Was ist zu beachten?

Privat „networken“ wir nahezu täglich. Vielleicht ist dir das bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst gewesen. Egal, ob es um Freundschaftsanfragen auf Facebook, einem kurzen Gespräch mit den Kommilitonen oder einem netten Small Talk mit den Arbeitskollegen während deines Praktikums geht – überall lassen sich Kontakte knüpfen. Also warum solltest du diese Gespräche und Annäherungsversuche nicht auch für deine Karriere nutzen? Damit sich dein berufliches Networking langfristig zum Vorteil für dich entwickelt, ist es wichtig, dass Beziehungen auf Professionalität beruhen. Du benötigst also Höflichkeit und eine angemessene Kompetenz. Entweder nutzt du Online Portale, wie Xing oder LinkedIn. Oder du wirst offline aktiv, indem du Jobmessen und verschiedene Ausstellungen aufsuchst. Wenn du auf der Suche nach einer Stelle im Bereich der Hotellerie, Touristik und Gastronomie bist, schau doch gern mal bei unseren Recruiting Days vorbei. Hier kannst du erste Kontakte knüpfen und dich in Gespräche mit renommierten Hotels verwickeln lassen. Lass dir ruhig auch verschiedene Unterlagen oder Visitenkarten aushändigen, die du gezielt einsetzen kannst. Im Idealfall hast du bereits eine Ausbildung oder verschiedene Praktika absolviert. Sicher wird es dir einfacher fallen, Ex- Kollegen auf Xing eine Kontaktanfrage zu schicken, wenn du einmal aktiv mit ihnen zusammengearbeitet hast. Sie werden dich wiedererkennen und sich an deine positive Arbeitsweise zurückerinnern. Hier ist es besonders wichtig, dass du deine Beziehungen wie ein zartes Pflänzchen pflegst, um zu verhindern, dass sie welk und irgendwann nutzlos werden. Melde dich beispielsweise zwischendurch einfach mal oder gratuliere höflich zum Geburtstag. Solche Kleinigkeiten können wahre Wunder bewirken und werden viel zu oft maßlos unterschätzt.

Netzwerken – Einstellungskriterium oder vollkommen überbewertet?

Versetze dich zur Abwechslung einmal in die Lage der Arbeitgeber. Ihnen ist es wichtig einen Bewerber zu finden, der möglichst gut zum Stellenprofil passt. Auch aus deinen Bewerbungsunterlagen wird der Personaler deine Persönlichkeit, vor allem deine Arbeitsweise, nicht mit voller Sicherheit abschätzen können. So mancher hat sich im Vorstellungsgespräch super präsentiert, aber im späteren Berufsalltag gnadenlos versagt. Hier zeigt sich die Nische, die zur Chance für dich werden kann und von Bewerberhelden genutzt wird. Kandidaten, die sich auf der Überholspur befinden, haben sich wie die fleißige Spinne ein Netz aus verschiedenen nützlichen Kontakten und Beziehungen gesponnen. Dabei kommt es gar nicht auf die Anzahl, sondern auf die RICHTIGEN Kontakte an. Diese werden genutzt, damit Empfehlungen ausgesprochen werden können. Engagierte Mitarbeiter, die sich im Unternehmen einen Namen gemacht haben, werden von ihrem Boss ernst genommen. Er weiß, dass er sich voll und ganz auf die Worte seiner Arbeitnehmer verlassen kann. Vielleicht konntest du bereits ein Praktikum in einem Hotel machen und hast dort Kontaktdaten verschiedener Mitarbeiter gesammelt? Dann sei dir nicht zu schön diese einzusetzen. Klar, es kostet Überwindung. Aber nutze diese Hilfestützten, wenn du dich auf die Stellenangebote bewirbst. Kommuniziere, dass du die Stelle interessant findest. Vielleicht gibt es den Ein oder Anderen, der dich gern an die Personalabteilung oder den Chef weiterempfehlen möchte. Hier solltest du ein Gefühl dafür entwickeln, wen du ansprichst. Aber noch viel wichtiger ist, dass du in einer professionellen und höflichen Art und Weise auftrittst. Hast du deinen Ansprechpartner erst einmal für dich gewonnen, kann die Empfehlung folgendermaßen aussehen: „Ich kenne da jemanden, der gut zu unserer ausgeschriebenen Stelle passen könnte, da er alle Voraussetzungen erfüllt, zuverlässig und gewissenhaft ist“, usw.…. Wer damit Erfolg hat, überspringt häufig einige Schritte im Bewerbungsprozess und kommt – etwas überspitzt formuliert- spielend leicht an entsprechende Jobs. Daher merke dir die Devise: Wer seine Leistungen hinter dem Berg hält, darf schließlich auch keine Wunder erwarten. Offene Kommunikation ist gefragt!

Lass dich nicht unterkriegen sondern schwimm‘ mit an der Oberfläche. Vielleicht wirst du bald der Nächste sein, der die Sektkorken knallen lässt, um das endlich zugesicherte Jobangebot zu feiern. Aber freue dich bei allem Enthusiasmus nicht zu früh. Der Arbeitsmarkt ist hart und du weißt, dass du auf ganzer Linie überzeugen musst, auch wenn Kontakte, sowie ein entsprechendes Netzwerk, dir den Weg im Bewerber-Battle zunächst ein Stücken frei räumen können.

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