Food-Trends 2014: Ein Blick auf die Ernährungstrends der Zukunft

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Wir leben in einer Zeit, die durch Schnelllebigkeit und innovative Neuerungen geprägt ist. Nicht nur die Technik entwickelt sich stetig weiter, sondern auch der Mensch und die Gesellschaft. Dieser ständige, immer weiter voranschreitende Wandel der sozialen Strukturen hat auch Auswirkungen darauf, dass Menschen sich immer wieder neu definieren und individuelle, maßgeschneiderte Lebenskonzepte entwickeln, mit welchen sie ihre Persönlichkeit und ihre Einstellung repräsentieren. Während man sich früher beispielsweise verstärkt auf die Bekleidungsindustrie und die damit verbundene Verwendung von Pelz konzentrierte, rücken nun auch die Ernährung und die gesundheitlichen Aspekte der Lebensmittel in den Vordergrund. Essen wird in der heutigen Zeit vermehrt mit Idealen, Werten und Vorstellungen verbunden. Dies belegt auch die Studie, die die Experten der Ernährungsplattform xx-well.com durch die Prognosen führender Trendagenturen sowie der Teilnahme von über 40. 000 Befragten, durchführen konnten. Diese führte zu der Ermittlung von 5 verschiedenen, zu erwartenden Megatrends, die sich im Bereich der Ernährung im Jahr 2014 verstärkt abzeichnen sollen:

  1. Die „Mobile-Eater“

Dies ist die Gruppe jener, die schlichtweg, dank Job und anderweitigen Verpflichtungen, keine Zeit haben, sich zu Hause eine vollwertige, aufwendige Mahlzeit zuzubereiten. Die mobilen Esser bevorzugen es, schnell, wenn der Zeitplan es zulässt, zu essen. Jedoch gehören meterlange Schlangen bei Fastfood-Ketten, bestehend aus leicht bis stark übergewichtigen Personen, den Prognosen zufolge dennoch bald der Vergangenheit an, denn die „grüne Welle“ steht im Vormarsch. Auch denen, die eine flexible Ernährung für wichtig erachten, ist es mindestens genauso wichtig, dass diese ausgewogen und gesund ist. Fertige Salate, geschnittenes Obst „to go“ oder andere, gesunde Mitnehm-Speisen stehen hier im Jahr 2014 ganz hoch im Kurs.

2. Gesund und günstig

Öko-Trends im Bereich der Lebensmittel sind schon lange bekannt und man kann besonders unbelastete, zusatzstofflose Produkte auch überall erwerben – zu einem entsprechenden Preis. Neue Kochbücher, angebotene Produkte usw. gehen auf den Trend der Konsumenten ein – denn diese glauben, dass gesunde Ernährung nicht nur zu horrenden Preisen möglich sein sollte und liegen damit natürlich völlig richtig.

3. Packt Omis Kochrezepte aus!

Der Supermarkt, besonders die großen Ketten, die mit einem unüberschaubaren Angebot glänzen können, ist zu einem undurchsichtigen Lebensmittel-Labyrinth geworden, in welchem viele Kunden sich über kleine, rote Fähnchen freuen würden, die eine Orientierungshilfe bieten können in dem ganzen Wirr-Warr. Und diese haben die Verbraucher gefunden: der Lebensmitteleinkauf wird heute orientiert an Region und Saison. Man sucht das Authentische, das Traditionelle.

4. Essen und mehr als Essen

Lebensmittel haben heute nicht mehr nur die Sattmacher-Funktion, sondern man setzt zunehmend auf homöopathische Aspekte der Nahrungsmittel. Gesundheitliche Faktoren rücken immer mehr ins Zentrum beim Lebensmittelkauf. Auch achtet der moderne Kunde verstärkt auf Zusätze oder allgemein auf die Inhaltsstoffe der Nahrung.

5. Vom Essen zum Leben

Essen wird mehr und mehr zu einem Lebensstil etabliert. Ob Veganer, Frutarier, Rohköstler oder Vegetarier: Die eine Seite der Gesellschaft zentriert seine gesamte Lebensführung auf Körper, Gesundheit und Ernährung – der Rest isst weiter, wie gehabt. Aber die speziellen Ernährungssonderlinge sind im Vormarsch – Vegane Supermärkte oder Restaurants breiten sich rasend schnell aus.

Faszinierende Lebensmittelinnovationen

Der Lebensstil für das Jahr 2014 steht also – den Weissagungen zufolge – unter einem gesunden, beziehungsweise grünem Stern. Obst und Gemüse erleben einen Boom in diesem Jahr, aufgrund der wachsenden Sensibilität des Verbrauchers für einen engen Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und individueller Ernährungsform. Unter diesem Aspekt wurde die Welt nach neuen Innovationen auf dem Food-Market durchforstet und dabei wurden auch einige seltsame, aber zu dem aktuellen Stimmungsbild durchaus passende, Lebensmittel ausfindig gemacht, die auf den ersten Blick allerdings wie ein schlechter, im wahrsten Sinne des Wortes „geschmackloser“ Scherz wirken.

1. Let`s make everything green

Die grüne Welle hat natürlich nicht nur die heimischen Küchen und die Restauranthallen erreicht, sondern auch die Supermarktproduktion muss mit den gesünderen Bedürfnissen des Verbrauchers Schritt halten. Ein etwas extremes Beispiel ist der sogenannte „Smoothie Pop“, der in Zukunft höchstwahrscheinlich genüsslich und vor allem gesund verzehrt werden kann. Der Smoothie Pop sieht auf den ersten Blick aus wie ein gewöhnliches Wassereis am Stiel. Auf den zweiten Blick fällt einem dann die leicht besorgniserregende, grüne Farbe der SÜSSEN Erfrischung auf. Spätestens beim probieren wird man dann feststellen, dass der Smoothie Pop nicht das ist, was er vorgibt zu sein – und zwar kein süßes Wassereis, sondern ein gefrorener Smoothie aus Grünkohl am Stiel. Gesunden Appetit! J

2. Transparenz zum Essen

Der Verbraucher sucht, gerade auch aufgrund wachsender Lebensmittelskandale mehr Transparenz und Information in seiner Ernährung. Man möchte einfach wissen, was man da genau isst und wem man wie damit Schaden zufügt. Ein Restaurant in San Diego entschied sich, aufgrund der wachsenden Falsch-Deklaration von Fischprodukten für essbare QR-Codes aus Reispapier auf seinem Fisch. Wer den Code also kurz mit seinem Handy scannt, kann alle relevanten Informationen zu der Herkunft und den globalen Bestand des Fisches, den er da gerade verspeist, nachlesen.

3. Chia und Co?

Sogenannte „Superfoods“ wie Goji-Beeren, Chia-Samen oder Matcha-Pulver überfluten den Markt und versprechen dem Kunden genau das, was er hören will- eine übernatürliche Wirkung auf den Körper, wobei viele von ihnen tatsächlich sehr gesund sind und daher auch in den alltäglichen Einkauf aufgenommen werden. Chia-Samen sind ein altes Getreide, welches aufgrund seiner Bekömmlichkeit, seinem hohen Omega-3- Gehalt und dem überragenden Eiweißanteil, eine Wiederbelebung erfahren durfte. Bald soll es die kleinen schwarzen Samen, eingelegt in Kokosmilch und Obst, mit einem Löffelchen für unterwegs zu kaufen geben. Eben Superfood to go, statt Fast Food to go.

4. Joghurt mit Karotte und roter Bete gefällig?

Joghurt, welche natürlich aus der Milch fröhlicher, mit Gras gefütterter Kühe hergestellt wurden, in Kombination mit pikanten Karotten, Tomaten, Pastinaken oder roter Bete hat bereits die New Yorker Szene erobert und wird sicherlich bald auch zu uns geschwemmt. Bislang kommt die revolutionäre Neukombination bestens an.

5. Grasshopper in white chocolate

Die Firma „Chapul“ hat es bereits gewagt und die ersten Protein-Bars aus Insekten auf den Markt gebracht. Insekten-Essen ist sehr gesund, denn die kleinen Krabbeltierchen, die man sonst gerne tot tritt, wenn sie über den Badezimmerboden kriechen, enthalten 15% mehr Eisen als Spinat und genau so viel B12 wie Lachs. Allgemein wird das Verspeisen der ungeliebten Lebewesen als zukünftiger Megatrend gewertet, auch, weil die Weltbevölkerung immer weiter steigt und der Bedarf an tierischem Eiweiß nicht mehr so leicht durch die stark Emission-fördernde Massentierhaltung zu decken ist. Die Produktion von Insekten als Nahrungsmittel hingegen sei weniger umweltbelastend und die Krabbler schmeckten darüber hinaus auch sehr gut. Beispielsweise Made im knusprigen Wasabi-Mantel oder Heuschrecke in weißer Vollmilchschokolade… ein Genuss! Oder?

Viele Städte bieten auch schon Kochkurse speziell für die Zubereitung der Tiere an und auch zahlreiche Gastronomen setzen auf die Etablierung von Insekten-Gerichten in den Speisekarten.

Die Zukunft der Gastronomie: Mehlwürmer auf Feldsalat-Bett?

Von der Gastronomie werden immer mehr individuelle, maßgeschneiderte Angebote erwartet, die mit den Vorstellungen der Kunden harmonieren. Ein Beispiel dafür sind jene Restaurants, die eine gewisse Auswahl an Gemüse- und Fleischsorten anbieten und dem Gast die Möglichkeit einräumen, sich sein Gericht individuell aus diesem Angebot zusammenstellen zu können. Diese werden dann im Idealfall noch in einer offenen Küche zubereitet, um dem Wunsch des Kunden nach mehr Transparenz und Offenheit zu entsprechen. Allgemein kann man unterschiedliche Strömungen beobachten, in welche sich die Gastronomie entwickelt. Auch der engagierte Koch muss diese Entwicklungen ernst nehmen und sich, im Zweifelsfall, weiterbilden um die neuen, gewünschten Techniken und Gerichte herstellen zu können.

  1. Der Verbraucher will zwar regionale, traditionelle Gerichte- aber auf diesem Bereich darf wiederum experimentiert werden. Neue, frische Wildkräuter, ausgefallene Kombinationen regionaler Lebensmittel: das sieht der Restaurantgast vom Jahr 2014 gerne auf seinem Teller.
  2. Der Kunde will`s wissen und fordert, wie bereits erwähnt, nach Transparenz in der Restaurantküche. Transparente Wände sind natürlich das ultimative Erlebnis, denn hier hat der Kunde den direkten Blick auf die fleißigen Hände des Kochs. Auch das Zeigen der Inhaltsstoffe (Wurzeln, Gemüse, Fleisch und Co) steht immer höher im Kurs. Getreu nach dem Motto „Denn du bist, was du isst“, muss der Gast nunmehr auch sehen, was er da eigentlich auf dem Teller hat. Teilweise ist es heute sogar möglich, sich die Fleischproduktion anzusehen, wenn das Restaurant Bio-Fleisch offeriert.
  3. Vegan? Glutenfrei? Steinzeit-Ernährung? Egal welche Ernährungsformen der Gast präferiert und in Zukunft bevorzugen wird- die Gastronomie und die Köche müssen auf diesen Wandel vorbereitet sein. Diätische Schulungen für Köche können Licht ins Dunkel der Ernährungsformen bringen.

Des Weiteren stehen exotische Produkte wie Algen in dem Gesundheits-Jahr 2014 aufgrund ihres hohen Mineral,- und Eiweißgehaltes, hoch im Kurs. Der Koch muss natürlich wissen, wie man diese überhaupt anders verwendet als zum Sushi-Rollen. Auch frisch gepresste Säfte oder grüne, gesunde Smoothies halten Einzug in die Welt der Gastronomie. Diese müssen selbstverständlich nicht gleich aus Grünkohl oder in gefrorener Form sein- aber sie sind vorhanden und Läden, die genau diese frischen, individuellen Saftkombinationen anbieten, sind bereits in Deutschland im Vormarsch. Für 2014 wird außerdem ein Aufblühen der orientalischen Küche prognostiziert. Gerichte mit Bulgur, Hirse, Couscous, Lamm, frischem Minz-Joghurt und Co werden im folgenden Jahr gerne auf den Speisekarten gesehen.

Der Wandel in den Küchen

Natürlich müssen nicht alle Trends, so verrückt und vielleicht auch unappetitlich sie auch sein mögen, von den Köchen erlernt und mitgemacht werden. Aber es ist auch und vielleicht sogar gerade  im Bereich der Gastronomie äußerst wichtig, den Anschluss nicht zu verpassen. Köche müssen sich, genauso wie jeder andere Dienstleister, mit dem Markt und den Bedürfnissen des Kunden entwickeln- denn dieser ist natürlich König. Weiterbildungen zum Diätkoch oder einzelne Kochkurse zu verschiedenen Themenkreisen können das Repertoire und damit die Nachfrage steigern. Diverse Variationen, beispielsweise vegane Küche, spezielles Kochen für Allergiker, Diabetiker oder auch nachhaltiges Essen, sollte eingeplant werden um den wachsenden Kundenansprüchen gerecht zu werden. Es ist natürlich bei Trendprognosen immer fraglich, inwieweit sich diese realisieren und über die Folgejahre halten können. Ein Restaurant zu eröffnen, welches sich beispielsweise direkt an Frutarier richtet, ist nicht sinntragend. Ein Restaurant hingegen, welches sowohl vegetarische, fleischhaltige als auch vegane Gerichte anbietet, wird zukünftig sicher höher frequentiert sein, als herkömmliche Betriebe mit Fleischkarte und drei, vier fleischlosen Gerichten. Informier dich, wenn du in der Gastronomie Fuß fassen und auf dem neusten Stand bleiben willst- das ist die goldene Regel J

Viel Spaß bei Weiterbilden und Nachkochen. Wer hat schon einmal Insekten probiert? Welche Prophezeiungen haltet ihr für tragbar und was haltet ihr allgemein von den neuen Ernährungstrends?

Gastbeitrag von: Sarah Amadio

Sarah Amadio ist Studentin der Germanistik und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit April 2013 unterstützt sie unser Team tatkräftig im Bereich Online-Marketing.

 

 

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Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.