In der Traumdestination arbeiten: Tipps für dein Vorstellungsgespräch

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Die Vorzüge einer Berufserfahrung im Ausland sind ungezählt. Du triffst Menschen, die du sonst niemals getroffen hättest, lernst gegebenenfalls eine neue Sprache und sammelst täglich erstaunliche und bereichernde Eindrücke. Außerdem: In welcher Branche bietet sich internationale Erfahrung mehr an, als in der Hotellerie und Gastronomie?

Aber das weißt du womöglich schon, wenn bereits ein Bewerbungsgespräch in deiner Wunsch-Destination ansteht und sich jetzt langsam eine gewisse Nervosität einstellt. Worauf du achten kannst, damit du dich unabhängig von der geographischen und vielleicht auch kulturellen Distanz so gut präsentierst, wie im heimischen Umfeld auch:

Wo treffen wir uns zum Bewerbungsgespräch?
Bei längeren Anreisen, die bei einem Bewerbungsgespräch im Ausland recht wahrscheinlich sind, stellt sich die Frage, ob du dich auch tatsächlich vor Ort triffst. Für einen ersten Eindruck ist ein Treffen von Angesicht zu Angesicht natürlich unübertroffen. Bevor sich potentieller Arbeitnehmer und Arbeitgeber aber die zeitliche und finanzielle Mühe einer mehr oder weniger weiten Anreise machen, steigen sie heute oft auf digitale Möglichkeiten um.

Die Skype-Leitung ins Ausland
Am simpelsten als Bewerbungsgespräch für eine Jobaussicht im Ausland ist ein Skype-Termin. Da fallen die Reisekosten und andere Mühen weg. Außerdem hat die technische Entwicklung der Video-Telefonie den schlechten Ruf von Skype und dessen gelegentlichen technischen Aussetzern in Vergessenheit geraten lassen.

Obwohl – so simpel ist das Skype-Bewerbungsgespräch dann vielleicht doch nicht. Um dich in Display und Lautsprecher von deiner besten und professionellsten Seite zeigen zu können, gibt es einiges zu beachten. Die Technik sollte für das Skype-Telefonat einwandfrei eingestellt sein, die Auflösung passen, das Mikrofon ordentlich aufnehmen und übertragen, der Bildausschnitt und Hintergrund gut gewählt sein.

Denke auch daran, dass gewisse Eindrücke über die Online-Leitung nicht übertragbar sind und vielleicht auf andere Weise kompensiert werden könnten. Der berühmte erste Händedruck fällt beispielsweise weg, auch Gestik und Körperhaltung verrätst du per Video nur begrenzt. Daher ist das Übertragene noch bedachter einzusetzen: denke an einen aufrechten Sitz, professionelle, freundliche Gestik und Mimik und vergiss nicht das Lächeln.

Du wurdest zum Gespräch eingeladen? Aber wer zahlt die Fahrtkosten?
Selbst wenn es sehr oft ratsam ist, in seine Karriere zu investieren, kann man sich trotzdem fragen, ob man die Reisekosten zum Bewerbungsgespräch selbst bezahlen muss. In manchen Ländern ist es Usus bzw. sogar gesetzlich geregelt, dass der potentielle Arbeitgeber für eventuelle Umstände aufkommen muss.

Das betrifft Anreise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten, allerdings zu einem Umfang, der beliebig im Einladungsschreiben angegeben werden kann (etwa: „Reisekosten für eine Bahnfahrt 2. Klasse werden übernommen“). Es sei denn, der Bewerbungsgesprächspartner legt im Einladungsschreiben fest, dass er nicht für Fahrtkosten zum Vorstellungsgespräch aufkommen wird/kann. Zur Sicherheit sollte man sich über die Regelungen der Reisekostenübernahme extra informieren oder höflich nachfragen.

Wichtig ist auch die lückenlose Organisation der Reise. Gegen höhere Mächte, wie Wetter, Verspätungen, oder gecancelte Flüge kann man nichts machen, aber eine reibungslose Anreise lässt sich auch ein Stück weit durch Planung gewährleisten. Reise beispielsweise (je nach Distanz) am Vortag an, damit auch eventueller Zeitdruck wegfällt, oder im Härtefall tatsächlich noch etwas schief gehen kann. Und den Weg von der Bleibe zum Unternehmen nicht vergessen, ganz zu schweigen von eventuell benötigtem Visum!

Kleider machen überall Leute
Das kennt man ja schon zur Genüge – was soll ich bloß anziehen? Bei einem Bewerbungsgespräch im Ausland wird uns die Entscheidung vielleicht sogar einfacher gemacht. Informiere dich genau, ob es vor Ort vielleicht andere Gepflogenheiten bezüglich Business-Kleidung gibt, bzw. wie die klimatischen Verhältnisse sind. Denke außerdem daran, dass deine Kleidung womöglich in deinem Koffer transportiert wird.

Parlez-vous français? – Oui, je peux le français
Solche und ähnliche Sprach-Faux-Pas gilt es zu vermeiden – und zwar möglichst in jeder Sprache. Damit dir nicht zu viele „truc“s und „like“s (Bespiele von uneleganten Füllwörtern in Französisch und Englisch) rausrutschen, solltest du dein Vorstellungsgespräch auf jeden Fall üben.
Am besten mit einem Muttersprachler der Zielsprache, denn die haben meistens noch wertvolle Tipps parat, wenn es um Aussprache oder gängige Floskeln geht. Oder du lernst mit einem Sprachpartner Tandem, dann haben sogar beide Seiten was davon. Lasse dich beim Üben auf jeden Fall rigoros ausbessern und frage (bzw. suche) nach den passenden Fachvokabeln für die Tätigkeit.

Dreh dich sicher im Kultur-Kreis
Bist du schon mal mit peinlichem Schweigen bedacht worden, weil du deinen Geschäftskollegen vom Frühstück erzählt hast? Womöglich nicht, aber US-Amerikaner machen das sehr gerne. Zugegebenermaßen ist das vielleicht ein bisschen sehr zugespitzt formuliert – man soll ja eigentlich nicht auf kulturellen Stereotypen herumreiten, aber in manchen Situationen ist so ein interkultureller Verhaltenskodex doch angebracht.

Das Thema ist aber leider (oder auch zum Glück?) viel zu komplex, um es in aller Kürze in diesem Rahmen darzulegen. Wo findet man nun aber die nützlichen Tipps, um sich im jeweiligen Kulturkreis sicher zu bewegen?

Eine Möglichkeit ist bei sogenannten Expats, also Expatriates, nachzufragen. Das sind Menschen, die aus ihrem Herkunftsland ausgewandert sind und im Ausland für eine Zeit lang leben und arbeiten (aus dem Lateinischen ex, dt. ‚aus‘ und patria, dt. ‚Heimat‘). Sie kennen deine Kultur und die im Zielland und können dir aus beiden Perspektiven berichten.

Es ist ganz egal in welche Region es dich beruflich verschlägt, die Bewohner dort sind bestimmt auch unsicher, wie sie sich bei ihrem Bewerbungsgespräch verhalten sollen.

Mit der nötigen Vorbereitung, unseren Tipps und ein bisschen Menschenkenntnis und Gespür kommst du dem Traumjob in deinem Lieblingsland sehr viel näher. Viel Erfolg!

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