Ist der Führungsstil der Frauen ein anderer als der der Männer? Ein Blick in die Führungsetage!

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Männer versus Frauen. Wer ist eigentlich der bessere Chef? Eine Frage, die ein loderndes Feuer entfachen kann und hitzige Diskussionen in Deutschlands Führungsetagen auslöst. Warum ist das eigentlich so? Geht es etwa darum zu zeigen, wer es einfach besser drauf hat den Boss zu mimen? Soll die Führung in weibliche Hände gelegt werden, weil man unter biologischen Gesichtspunkten unterstellt, dass Frauen ein besseres offenes Ohr sowie ein stärkeres Einfühlungsvermögen haben? Oder tendieren die meisten zu einem prozessorientierten und profitmaximierenden männlichen Chef, der ein klar abgegrenztes Territorium mit einem eher autoritären Führungsstil durchzusetzen versucht? Soviel sei vorab verraten: In der Gesellschaft herrscht Uneinigkeit, ob der Führungsstil tatsächlich vom Geschlecht abhängt.

Frauen und Männer sind total verschieden! Gilt das auch für den Führungsstil?

„Da hat man mal wieder die guten alten Klischees aus der hintersten Ecke der Schublade hervorgeholt“, wirst du jetzt sagen wollen. Ja das hat man! Und das soll keineswegs ein Angriff sein. Gäbe es Klischees, wenn nicht etwas dahinter stecken würde? Schließlich wurden diese nicht aus Lust und Laune an den Haaren herbeigezogen. Sicherlich ertappst auch du dich im ersten Moment dabei, Männer und Frauen anhand der Verhaltensweisen zu klassifizieren, die allgemein verbreitet sind. Das ist nur menschlich. Der zweite Gedanke verbietet uns jedoch diese Oberflächlichkeit und lässt uns häufig auch aus Neugier tiefer hinter die Fassade blicken. Wie tickt die neue Chefin eigentlich? Wird sie uns das Leben zur Hölle machen oder wird sie – gar etwas provokant formuliert – die Freundin, mit der man Pferde stehlen kann? Auf den ersten Blick sieht sie nett aus. Man denkt, was für ein Glücksfang. Sie ist sicherlich einfühlsam, verständnisvoll, redefreudig und nah am Wasser gebaut. Eben typisch Frau. Manchmal darf man sich auch nicht beschweren, dass man im ersten Moment über einen Kamm geschert wird. „Frau“ tut ja auch nicht unbedingt etwas dagegen. Im Alltag erweisen sich viele weibliche Klischees – die Einen etwas mehr, die Anderen etwas weniger – als wahr. Und warum eigentlich aufregen? Schließlich sind Adjektive wie warmherzig, kooperativ, verständnisvoll usw. keine schlechten Eigenschaften. Für die Chefetage wurde das allerdings lange Zeit nicht so gesehen und hat Frauen in diesen Berufen Schwierigkeiten bereitet. Diskussionen zu diesem Thema ließen sich noch stundenlang weiterführen. Nun kommen wir mal zu einem ganz anderen Punkt. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt sogar Studien, die belegt haben, dass Frauen anders führen als Männer. Man kam zu dem Ergebnis, dass Frauen kooperativer sind und flache Hierarchien verfolgen und man sie für den Erfolg eines Unternehmens einstellen sollte. So lösen sie positive Wirkungen auf das Management aus, die ausschließlich von männlichen Führungskräften nicht in der Form bereit gestellt werden können. Während Herr Meier Wert auf gute Zahlen legt, spielt für Frau Müller die Weiterbildung der Mitarbeiter und ein gutes Mitarbeiterverhältnis eine große Rolle. Als kluger Kopf wird man schnell erkennen, dass die perfekte Führung eigentlich aus einer Mischung aus beidem besteht. Was wäre ein Unternehmen ohne zufriedene Mitarbeiter? Einfühlungsvermögen und die nötige Emotionslosigkeit zum richtigen Zeitpunkt ist die Kunst, die der perfekte Chef oder die perfekte Chefin beherrscht. Also gut, dann wäre das Rätsel ja gelöst. Nur nicht so voreilig. So einfach ist es nicht. Das ist eine Meinung, die der Ansicht ist, dass Frauen aufgrund der biologischen Umstände anders führen als Männer. Aber es gibt auch die Gegenseite.

Männlicher Chef = weiblicher Chef – ausgewogene Balance oder Ungleichgewicht?

In Unternehmen ist ständig die Rede von Gleichgewichten. So sollen beide Seiten in der Bilanz ausgeglichen sein. Lässt sich das auch einfach auf die Führungsetage übertragen? Ist es nicht so, dass unabhängig von Männlein oder Weiblein, Chef gleich Chef ist? Was sollte diese Gleichung schon aus dem angestrebten Gleichgewicht bringen? Es muss doch irgendwo Schnittpunkte zwischen Mann und Frau geben? Eines steht auf jeden Fall fest: In unserer vielfältigen Welt ist es kein Wunder, dass eine ganze Reihe verschiedener Ausprägungen an Führungsstilen aus dem Boden gesprossen ist. Während vor allem früher autoritäre Chefs auf dem Siegertreppchen standen, lassen sich heute von kumpelhaft bis patriarchalisch eine ganze Reihe verschiedener Arten der Mitarbeiterführung unterscheiden, die Unternehmen zum Erfolg führen. Fakt ist, dass Frauen und Männer sich dieser unterschiedlichen Führungsstile bedienen können. Aber das hängt auch von ihrer individuellen Einstellung zu gewissen Sachverhalten und ihrer Persönlichkeit ab. Führen Frauen nun tatsächlich anders oder gar besser als Männer? Das muss man sich eingestehen: Klare Ansagen, Härte und Kaltblütigkeit würde man eher männlichen Chefs zutrauen, aber kann eine Frau das nicht auch? Da mag der Kritiker jetzt um die Ecke schauen und sagen wollen: „Frauen und schnelle Entscheidungen für das Geschäft treffen? Wie soll das funktionieren? Meine Frau kann vor ihrem eigenen Kleiderschrank keine Entscheidung treffen.“ Das mag sein und sicherlich gibt es unter den Kollegen einige, die die neue Chefin Frau X zunächst in dieser Richtung einstufen. Erinnert man sich jedoch an die Mathematik steht X für eine Unbekannte. Gleiches gilt für die neue Chefin. Man kennt sie eben nicht. Das wahre Bild hinter der Maske wird erst im alltäglichen Arbeitsleben sichtbar. Schließlich gibt auch den Typ Boss, der dem Bild einer Frau XY entspricht. Diese hat bei der Durchsetzung ihrer Vorhaben sprichwörtlich Haare auf den Zähnen und lässt sich durch Tränen oder treue Reh-Augen ihrer Mitarbeiter nicht erweichen. Sie ist die analytische eiskalte Rechnerin, ohne große Emotionen, die schon so manchen männlichen Chef neben sich hat erblassen lassen. Das Frauen heutzutage Führungspositionen besetzen, ist keine Randerscheinung mehr, die vom Grad des Erstaunens mit der Landung eines Ufos auf der Erde zu vergleichen wäre. Diese Feststellung hat auch bei vielen Beratungen und Unternehmen die Frage aufgeworfen, ob der Führungsstil der Frauen tatsächlich ein anderer ist, als der der Männer. Dazu gibt es zahlreiche Studien, die versucht haben Männer und Frauen zu untersuchen, um dabei Unterschiede in ihrem Führungsverhalten aufzudecken. Prof. Dr. Sonja Bischoff von der Universität Hamburg war eine derjenigen, die Männer und Frauen in Führungspositionen ausführlich befragt hat.  Was dabei herauskam möchtest du gern wissen? Die Auswertungen haben gezeigt, dass die Unterschiede in den Führungsstilen sehr gering sind. So sind Männer und Frauen gleich kooperativ und manche Frauen sogar autoritärer als manche Männer. Schließlich können auch Männer freundliche Vermittler und Frauen draufgängerische Macher sein. Diese Seite der Medaille ist der Ansicht, dass Führung überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun haben kann, sondern mit der individuellen Persönlichkeit. Jeder Mensch ist nun mal verschieden und hat unterschiedliche Einstellungen, die sich im Führungsstil wider spiegeln.

Wie du siehst wird man bei diesem Thema kein eindeutiges Urteil fällen können, ob nun Frauen anders führen als Männer. Menschen sind zu verschieden und vielseitig, um sich auf ein non plus ultra festlegen zu können. Viele Unternehmen nutzen das Diversity Management, bei dem Männer und Frauen in Führungspositionen vertreten sind, um sich durch das Ausnutzen von Potenzialen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

 

 

 

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