Die passende Kleidung im Vorstellungsgespräch

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Die Bewerbungsunterlagen sind eingereicht, nervös und aufgeregt wartet man Tag für Tag auf eine Rückmeldung der Personaler. Dann, eines schönen Tages, bekommt man endlich den Termin zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch mitgeteilt. Sobald das erste Hochgefühl dann abebbt, setzt schnell leichte Panik ein und neben Fragen wie „Was werden sie wohl im Vorstellungsgespräch fragen?“ oder „Wie antworte ich richtig?“, schleicht sich früher oder später auch DIE Frage ein: „Was zieh ich denn bloß an?“. Im ungünstigsten Fall kommt die Frage dann auf, wenn man kurz vorm Nervenzusammenbruch, zwei Stunden vor dem persönlichen Gespräch, inmitten aus einem Berg Klamotten in den Spiegel starrt und auf seine zerzausten Haare blickt. Um solche nervenaufreibenden Situationen zu umgehen, sollte man die Grundzüge des herrschenden Dress-Codes in Vorstellungsgesprächen früh genug kennen lernen. Diese variieren natürlich je nach Position und Art des Unternehmens, aber einige Grundregeln sollten allen Bewerbern bekannt sein.

Wer denkt, die Frage nach der passenden Kleidung wäre völlig überflüssig, weil man mit persönlicher Qualifikation, Wissen und Charme beeindruckt und dies garantiert auch nach einer durchgefeierten Nacht im verschmierten Jogginganzug tut, liegt eindeutig falsch. Zwar sind Wissen, Engagement und Persönlichkeit immer noch maßgebender als ein tadelloses Outfit, jedoch dient die Kleidung dazu, das Auftreten zu unterstreichen, die Person abzurunden und Professionalität zu symbolisieren. Das Sprichwort „Kleider machen Leute“ bringt es ziemlich eindeutig auf den Punkt. Zudem trägt eine, dem Anlass sowie dem Unternehmen entsprechende, gepflegte Kleidung dazu bei, dass bemerkt wird, dass man der ganzen Sache mit der nötigen Ernsthaftigkeit entgegen tritt.

Dem Anlass angemessen…

Wer mit lila Peter Pan Krawatte zum roten Tom& Jerry Hemd in den Hauptsitz einer Bank als Bewerber auf den Posten des Managers stolziert kommt, wirkt provokativ und erweckt den Eindruck, das Unternehmen auf den Arm nehmen zu wollen. Klassisch-konservative Berufe erfordern einen klassisch-konservativen Kleidungsstil; hippe, ausgeflippte Berufe hingegen lassen Spielräume in Bezug auf die Kleidungswahl. Doch wer jetzt denkt: „Super, das Vorstellungsgespräch in der Kreativredaktion meister ich locker im meinem schicken, pinken Neonkleid“, sollte diesen Gedanken schnellstmöglich wieder aus seinen Gehirnwindungen verbannen. Zwar muss es in solchen Fällen nicht der schwarze Anzug oder das dunkelgraue Designerkostüm sein, doch ein Vorstellungsgespräch ist und bleibt, egal bei welcher Firma, ein geschäftlicher Termin, zu welchem man auch dementsprechend erscheinen sollte.

Es empfiehlt sich, vor jedem Vorstellungsgespräch den Stil der Unternehmenspräsenz im Internet auszukundschaften. Außerdem stellen manche Firmen Fotos der Mitarbeiter online. Diese können ebenfalls helfen über den Stil und den herrschenden Dresscode des Unternehmens zu urteilen. Die Kleidungswahl ist zudem abhängig von der Position, auf die man sich beworben hat. Gerade wenn man häufig im Kundenkontakt steht und die Professionalität der Firma repräsentieren soll, rät es sich zu dezenter, klassischer Kleidung zu greifen. Generell sollte man beachten, welchen Stellenwert die Kleidung im Joballtag einnimmt. Gerade in Führungspositionen herrscht in den meisten Fällen eine strikte, klar definierte Kleiderordnung.

5 goldene Regeln für die Kleidung im Vorstellungsgespräch

Selbstverständlich gibt es kein Patentrezept für die Frage nach dem perfekten Outfit, dennoch existieren einige allgemein zu berücksichtigende Punkte, die man vor jedem Vorstellungsgespräch im Hinterkopf behalten sollte.

1. Sauber, gepflegt und ordentlich erscheinen
Mal eben die nicht gebügelte Viskosebluse , bei der jeder Quadratmillimeter von Falten übersät ist, kombiniert zum feschen weißen T-Shirt, mit kleinem Kaffeefleck, den man aber gewiss gar nicht sieht, ist eindeutig die verkehrte Vorgehensweise. Mal ganz abgesehen davon, welche Kleidung genau man letztlich trägt, sollte diese stets glatt gebügelt, frisch gewaschen und gepflegt sein.

2. Zu eng sitzende Kleidung im Vorstellungsgespräch meiden
Der wunderschöne beige Rock passt nicht mehr, da der Winter und seine süßen Köstlichkeiten die Figur ein wenig verändert haben? Man macht ihn trotzdem mal unter Anwendung brachialer Gewalt zu? Wird schon niemand sehen. Doch, man wird es sehen. Denn schlecht sitzende Outfits wirken sich negativ auf die Ausstrahlung aus. Die Kleidung sollte der aktuellen Kleidergröße und dem individuellen Körpergefühl entsprechen. Um eventuelle Überraschungen zu vermeiden, sollte das Outfit auch vorher zur Probe getragen werden.

3. Den Wohlfühl-Faktor berücksichtigen
Damit wären wir auch schon beim Wohlfühlen angekommen. Man merkt es in der Mimik, der Körperhaltung und dem allgemeinen Auftreten, wenn Kleidung ungewohnt oder schlichtweg zu groß oder zu klein ist. Man soll sich im Vorstellungsgespräch nicht maskieren, sondern mit seiner Kleiderwahl harmonieren.

4. Lieber zu schick als zu leger
Das Wohlfühl-Argument ist jedoch nicht als Freifahrtschein für Jeans und Turnschuhe zu verstehen. Bei einem geschäftlichen Termin ist der Freizeit-Look in Form von Trägertop und Jeansmini zu meiden. Ebenso die Shorts zum bunten Strandhemd sollte man bei der Kleiderwahl verwerfen. Jegliche Bedenken, vielleicht zu schick zu wirken, können sofort über Bord geworfen werden, denn es zeigt nur, dass man sich bemüht hat.

5. Piercings, Tattoos und Duftwolken meiden
Selbstverständlich ist der Umgang mit Tattoos und Piercings im Laufe der letzten Jahre deutlich lockerer geworden und gewiss versteckt auch der ein oder andere Großunternehmer einen Din A4 großen Drachen auf dem Rücken. Die Betonung liegt dabei aber auf „versteckt“. Wenn an jeder Augenbraue die Ringe um Platz kämpfen oder auf dem Oberarm ein riesiger „Tote Hosen“-Schriftzug prangt und man sich auf den Posten des Hotelmanagers im 5-Sterne Superior-Hotel beworben hat, sollte man zusehen, dass alles, was versteckt werden kann auch versteckt wird. Auch die Anwendung von Parfum ist mit Vorsicht zu genießen. Riecht das neue Chanel Parfum auch noch so hervorragend – was zu viel ist bleibt zu viel.

Spezielle Tipps für Männer

Beim Outfit der Männer ist es von großer Bedeutung, die Farben von Hemd, Anzug, Krawatte und Schuhen aufeinander abzustimmen. So ist Mann z.B. mit einem dunkelblauen Anzug, kombiniert zu einem hellblauen Hemd, dazu eine dunkelgraue Krawatte und im Idealfall schwarze oder ebenfalls graue Schuhe, gut beraten. Krawatten mit Muster sind, wie zuvor erwähnt, eine schwierige Angelegenheit. Zu einem sehr dezenten Outfit ist ein dezentes Muster aber durchaus gesellschaftsfähig, ebenso können bunte Krawatten als Kontrastprogramm zur Hemdfarbe – sofern gut gewählt – sehr schick aussehen. Ausgefallenere Muster sollten grundsätzlich gemieden werden. In manchen Branchen ist auch legere Kleidung für das Vorstellungsgespräch legitim. Beispielsweise können oftmals Krawatte und Sakko zu Hause gelassen werden. Dies ist aber anhängig von der Branche und Position. Eine saubere Rasur und saubere Nägel hingegen gehören zu einem Vorstellungsgespräch wie der Lebenslauf zur Bewerbung.

Spezielle Tipps für Frauen

Frauen haben für ein die passende Kleidung im Vorstellungsgespräch mehr Spielräume und Möglichkeiten als Männer. Zunächst einmal wird dazu geraten auch hier darauf zu achten, nicht zu viele wilde Muster zu kombinieren und eine harmonische Farbkombination zu wählen. Achtung bei der Wahl der Bluse:  große Rüschendekorationen oder glitzernde Steine wirken schnell billig und übertrieben. Im Sommer kann die Bluse durchaus von einem blickdichten, edlen T-Shirt beispielsweise in einem beigen Farbton aus einem Seidengemisch abgelöst werden. Der Rock sollte mindestens auf Kniehöhe liegen. Bei den Schuhabsätzen empfiehlt sich eine Höhe, auf der man gut und bequem laufen kann. Nagellack und Make-Up sollte die natürliche Schönheit nur leicht untermalen und nicht überkleistern. Daher gilt auch hier: dezente Farben wie beige, milchiges weiß, helles rosa, taupe, helles grau usw. dürfen dominieren.

 

Mit diesem Wissen im Gepäck dürfte in der Kleiderfrage nichts mehr schief gehen. Wir wünschen viel Erfolg beim Vorstellungsgespräch!

Bilderquellen: © Sean de Burca / Minerva Studio / Luis Santos / syshak roman / takayuki / shutterstock.com

 

Gastbeitrag von: Sarah Amadio

Sarah Amadio ist Studentin der Germanistik und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit April 2013 unterstützt sie unser Team tatkräftig im Bereich Online-Marketing.

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Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.