Motivation? Fehlanzeige! Tipps gegen schlechte Laune am Arbeitsplatz

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Schlechtgelaunte Gesichter in den Küchen dieser Welt, mürrische Mienen wenn man an die Arbeit denkt. Dieses Phänomen ist in Deutschland leider keine Randerscheinung mehr, denn der unliebsame Job bietet für zahllose Arbeitnehmer das größte Frustpotential. Nicht nur grundlegende Demotivation, sondern auch zunehmende Belastung, ständiger Termindruck, Mobbing und Bournout machen den Joballtag für viele zu einem Trip durch die Hölle. Studien zufolge klagen über die Hälfte deutscher Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen über Unlust und Gereiztheit im Job. Oft wird die Zeit nur abgesessen und viele haben darüber hinaus bereits innerlich mit ihrem Arbeitsplatz abgeschlossen und würden ohne Zögern die Kündigung einreichen, wenn sie nicht auf den Lohn angewiesen wären. Das Wort „Montagmorgen“ ist für viele die kürzeste Horrorgeschichte, die sie sich vorstellen können. Dabei, mal ehrlich, wäre ein Leben so ganz ohne Arbeit auch nicht das Gelbe vom Ei. Gemäß einer Studie des DGB sind nicht nur Ausgrenzung, Einkommensprobleme und soziale Stigmatisierung Probleme, die durch den fehlenden Job auftreten, sondern auch Krankheiten. Arbeitssuchende sind, je nach Altersgruppe, gut doppelt so oft krank wie erwerbstätige Personen.

Auf den lästigen Job hat man also keine Lust und würde gerne die Schürze oder das Pagenkäppchen schmeißen, ohne Job wird einem allerdings langweilig, man fühlt sich von der Gesellschaft verstoßen und muss sogar mit dem Erleiden physischer Konsequenzen rechnen. Doch wie kann man das Dilemma lösen, in dem weder das Eine, noch das Andere vollste Zufriedenheit bringen kann? Na klar, der Mensch, als Überlebenskünstler, versucht einfach das Beste aus seiner aktuellen Situation zu holen und dafür haben wir einige Tipps zusammengestellt, die den Job-Frust vielleicht etwas abmildern und den Arbeitsalltag erträglicher gestalten können.

Tipp 1- die Anfahrt- das Horrorszenario schlechthin

Bereits die Anfahrt zum Job bietet für viele Arbeitnehmer ein gesteigertes Stresspotential und ist, Umfragen zufolge, sogar der drittgrößte Stressfaktor der Deutschen. Doch macht man sich nicht hier bereits das Leben unnötig schwer? „Nein!“ würden jetzt Viele empört rufen, die jeden Morgen, eingeklemmt zwischen Herr Knoblauch und Frau Schweiß einen dreißigminütigen Alptraum im, zu klaustrophobischen Panikattacken einladenden, stickigen, überfüllten Zug erleben müssen. Auch jenen, die gesegnet sind, das Auto für den Weg zur Arbeit zu nutzen, soll es nicht besser gehen, denn der nervenzerreißende Verkehr während der Rush-Hour bietet nicht nur jede Menge Unfallrisiken, sondern auch allerhand Stoff um sich gleich morgens um 8 Uhr mal so richtig schön aufzuregen. Hier lässt sich empfehlen, zunächst einmal relaxt und ohne unnötigen Zeitdruck in den Tag zu starten. Es ist Sommer? Na dann kann man Kaffee, Croissant und die ersten, morgendlichen Sonnenstrahlen auf dem Balkon genießen. Die Fahrt selbst kann man sich mit der Lieblingsmusik im Ohr, einem ansprechenden Hörbuch oder im Zug mit einem guten Buch versüßen und schon sind unliebsame Mitreisende in etwas weitere Ferne gerückt. Wer so frisch und positiv in den neuen Tag startet, kann diese gute Laune direkt mit in den Job transportieren.

Tipp 2- alles bullshit, oder?

Ein großes Problem der unzufriedenen Arbeitnehmerschaft ist die Schwarzmalerei, die die Denkweise beherrscht. Klar, kann man seine Einstellung nicht von dem einen auf den anderen Tag grundlegend revidieren aber man kann zumindest daran arbeiten. Nicht alles ist negativ am Job und auf diese kleinen Freuden, die einem auch die Arbeit bescheren kann, sollte man gesteigerten Wert legen. Ein unfreundlicher Gast, der neben 25 Extrawünschen auch noch zu knausrig war, den Betrag um 50 Cent aufzurunden aber das ewige Lieblingslied, wo du alles Böse dieser Welt vergessen könntest, läuft im Radio? Dann lass dich einfach von der Musik ins Glück tragen und wisch den unliebsamen Miesepeter aus deinen Gedanken. Auch der kleine Flirt mit dem neuen Koch oder die Sonne, in der du die Terrassengäste bedienen kannst, können den Tag bereichern und ein wenig angenehmer machen. Empfehlenswert sind vielleicht auch pro und contra Listen, die die Vor- gegen die Nachteile abwägen.

Tipp 3- Sport und Glückshormone

Nach einem langen Tag im Hotel oder einer Nacht in der Gastronomie möchte man häufig vor Erschöpfung einfach nur noch ins Bett fallen und den grauenvollen Tag weit hinter sich zurück lassen. Aber der nächste grauenhafte Tag folgt leider unausweichlich dem vorherigen, weshalb man sich einen gesunden Ausgleich zur Arbeit schaffen sollte. Sport ist Mord werden nun Einige denken oder, gerade die Gastronomie wird aufstöhnen „nein, laufe doch auf der Arbeit sowieso nur rum!“ aber dennoch ist Sport ein Hobby, durch welches man Stress ab- und Glückshormone aufbauen kann. Experten empfehlen Ausdauersport zu jeweils dreißig Minuten an drei Tagen in der Woche. Wer sich daran hält soll dauerhaft bessere Laune und mehr Energie mit zum Job bringen können. Wer eher Entspannung sucht, weil er auf der Arbeit bereits genügend Bewegung bekommt, der kann auch zu Relax-Sportarten wie Yoga oder Pilates greifen um der miesen Laune ein schnelles Ende zu bereiten.

Tipp 4- du kannst stolz auf dich sein!

Stolz? Bei der Arbeit? Hier mögen viele denken: „Nein, sicherlich nicht. Die Arbeit ist für mich Mittel zum Zweck und außerdem habe ich selbst ja nichts davon, wenn ich mir bei so einer lästigen Sache auch noch Mühe gebe!“ Doch das stimmt nicht ganz, denn man hat bessere Laune und geht mit einer größeren Motivation an die Arbeit, wenn man seine Aufgaben nicht nur als nervige Pflicht, sondern als Handwerkskunst betrachtet. Der Koch kann seine Gerichte immer mehr verfeinern, die Kellnerin kann sich mehrere Sprachen aneignen um besser mit ausländischen Gästen ins Gespräch zu kommen, der Barkeeper kann neue Drinks kreieren und sehen, wie sie ankommen, das Housekeeping kann neue Düfte ausprobieren und die Zimmer ansprechend gestalten: es gibt so viele Bereiche, in denen man ein Stück Persönlichkeit einfließen lassen kann und sie dadurch zu einem eigenen Kunstwerk zu machen. Abschließend kann man sein Werk begutachten, die Details überprüfen und sich im Geiste auf die Schulter klopfen, für die gelungene Arbeit. Hier gilt das Motto, egal was du tust, tue es gut und diese Einstellung bewirkt, dass man seine Arbeit in einem anderen, wohlwollenden Licht betrachten kann.

Tipp 5- Meine Kollegen? Naja, ein Haufen Leute, die ich nicht mag!

Viele trennen berufliche und private Angelegenheiten strikt voneinander, was auch nicht zwangsläufig verkehrt ist aber eine gänzlich unpersönliche, distanzierte und kalte Haltung gegenüber den Arbeitskollegen kann das Klima, welches auf der Arbeit herrscht durchaus verschlechtern und zur miesen Stimmung am Arbeitsplatz beitragen. Ein Lächeln in die Küche kann die Stimmung bereits lockern und ein Stück Wohlbefinden schenken. Und wer weiß, vielleicht schlummert in dem distanziert, höflich aber sehr zurückhaltend wirkenden Empfangsmitarbeiter ja ein echter Partykracher, mit dem du das nächste Karneval als Spiderman verkleidet lallend um die Häuser ziehen kannst. Dies wird man aber nur dann herausfinden können, wenn man die Kollegen nicht mehr wie Fremde behandelt und mal mit ihnen die Kaffeepause verbringt oder sich ein Feierabendbier gönnt. Auch zu Geburtstagen können bereits ein kleines, gemeinsam vorgetragenes Ständchen oder ein paar Muffins den Zusammenhalt, den Teamgeist und vor allem die Laune fördern.

Tipp 6- Keine Zeit wegen Arbeit? Doch! Heute schon!

Zeitmanagement ist gerade in der Hotellerie und Gastronomie ein MUSS, denn hier hat man nicht nur mit anders gelagerten Arbeitszeiten, sondern auch mit längeren Arbeitstagen zu kämpfen. Wer hier nicht darauf achtet, sich Freiräume zu schaffen, Urlaubstage voll auszukosten oder Termine stets abzustimmen, wird von dem Berg an Arbeit aus schmutzigem Geschirr, unfreundlichen Gästen und jeder Menge Druck überrollt. Wer sich so fühlt, wird sicher nicht lange standhalten können und den Eindruck gewinnen, man arbeite ausschließlich, während das Leben und all seine Vorzüge grinsend an einem vorbei joggt, oder vielleicht schon sprintet. Hier ist eine gekonnte Zeiteinteilung gefragt. Wann arbeite ich? Wie lange? Wie viele Stunden Schlaf benötige ich? Was ist dringend zu erledigen? Was würde ich gerne tun? Wann habe ich frei? Wer derart strukturiert an den Arbeitsalltag heran geht, erleichtert sich seine Lebensführung enorm und hat zusätzlich die Möglichkeit Freiräume zu genießen, die man vorher gar nicht bemerkt hätte. Timing ist, wie immer, das A und O.

Tipp 7- Der Blick über den Tellerrand

Das Leben ist kein Hamsterrad und auch der Job sollte nicht im Tunnelblick verlaufen. Stillstand ist nie gut und sollte auch im Job vermieden werden. Wer jahrelang in der gleichen Position, im gleichen Lokal tätig ist, wird zwangsläufig irgendwann Frust empfinden, weil die Tätigkeit, die er ausführt, nicht mehr als spannend, anspruchsvoll oder gar interessant erlebt wird. Weiterbildungskurse und Seminare können dem Trott vorbeugen. Der erstklassige Koch, der sein Handwerk bereits bestens beherrscht und von den Gästen reihenweise Lob und Anerkennung kassiert, kann sich beispielsweise mal an die Patisserie heranwagen und phantasievolle, kreative Törtchen und Desserts zaubern. So kommt man nicht nur beruflich vorwärts, sondern findet immer wieder neue Herausforderungen, denen man sich stellen und im Laufe der Zeit perfektionieren kann.

Tipp 8- Tausch mich ein

Manche Aufgaben sind lästig. Sie sind notwendig, beispielsweise als Basis der Arbeit in der Küche, aufzuräumen und auf herrschende Hygienevorschriften zu achten. Andere hassen beispielsweise den abendlichen Kassensturz und das Überprüfen der Einnahmen. Es gibt jedenfalls immer Tätigkeiten, die lästig, unnötig und überflüssig erscheinen. Du arbeitest in einem Team aus Kellnern? Dann frag doch einfach mal, ob man Aufgaben tauschen kann. Was für den Einen eine lästige, nervliche Zerreisprobe ist, kann für den Anderen eine spannende Abwechslung sein.

Tipp 9- Die Salami-Taktik (nicht nur für Köche:)

Wer weit springen will, der muss auch viel Anlauf nehmen um den Sprung zu bewältigen. Jedes Ziel erfordert ein gewisses Maß an Vorbereitung und untergliedert sich letztlich in zahlreiche kleine Schritte, die alle auf den Endgegner zusteuern. Wer dies erkennt, lebt im Job schon mal deutlich stressfreier. Man schafft die ganze Pizza nicht auf einmal? Gut, dann kann man ja mit den einzelnen Scheibchen Salami starten! Und genauso sieht es aus: setz die Teilziele. Jedes kleinere Ziel ist bereits ein Erfolg und bringt dich dem obersten Ziel ein Stück näher.

Tipp 10- sei glücklich!

Ja, es klingt ein wenig seltsam aber Glück und gute Laune ist zu einem großen Teil auch eine Sache der Einstellung. Glück ist dementsprechend kleine Glückssache, sondern eine Frage von Einstellung und Lebensbetrachtung. Lächel so oft es geht, akzeptiere deine Fehler als menschlich ohne dir darüber den Kopf zu zerbrechen, gestalte deine Freizeit so wie es dir am besten gefällt. Du möchtest ein Wochenende ausschließlich auf der Couch liegen und nichts tun? Dann rein in die Pantoffeln, die Chips-Tüte auf und den Fernseher an. Tu das, was dir gut tut und es wird dir gut gehen. Das mag abgedroschen und ausgelutscht klingen, doch, wer sich diese simple Weisheit eine gewisse Zeit lang wirklich zu Herzen nimmt, spürt den Erfolg und kann vielleicht sogar die Arbeit ein Stück mehr genießen.

…und wenn nichts hilft

Es gibt natürlich Tage, da hilft kein Tipp der Welt um die miese Laune abzuschütteln. Lächeln wird zur Qual und das freundlich in die Runde gebrüllte „Guten Morgen“ zur Farce. An solchen Tagen sollte man, bevor man acht Stunden nichts tut und seine Zeit frustriert absitzt, einfach aufhören. So simpel es kling: nach Hause gehen und der nächste Tag wird besser. Dies ist selbstverständlich nur dann möglich, wenn man vielleicht einige Überstunden abzufeiern hat oder in Gleitzeit arbeitet. Wer die Chance hat, sollte sie an ganz miesen Tagen für eine Auszeit nutzen- und zwar ganz ohne Reue und schlechtes Gewissen.

Wir wünschen euch viel Spaß im Job und möglichst keine schlechte Laune! Geht mit einem Lächeln durch die Welt 🙂

 

Gastbeitrag von: Sarah Amadio

Sarah Amadio ist Studentin der Germanistik und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit April 2013 unterstützt sie unser Team tatkräftig im Bereich Online-Marketing.

 

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Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.