Raus aus dem Hamsterrad – hin zu mehr Selbstbestimmung im Job

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Egal, ob der Chef dahinter steckt oder die eigene Persönlichkeit. „Nein-Sagen“ fällt im Job irgendwie immer schwerer. Zuzugeben, dass man eigentlich längst am Leistungslimit angekommen oder einfach nur unzufrieden ist, könnte als Anzeichen von Schwäche interpretiert werden. Das mag jetzt etwas provokant formuliert sein und dich zu einem Schmunzeln veranlassen, aber eigentlich ist es ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Ansehen und Akzeptanz ist vielen in ihrem Job äußerst wichtig. Die Jacke ist noch nicht abgelegt, aber das Headset ist bereits am Ohr befestigt und es werden munter neue Termine in den ohnehin schon vollgestopften Terminkalender eingetragen. Wer darin Selbsterfüllung findet, darf sich zu dem glücklichen Teil der Arbeitnehmerschaft zählen.

Empfindest du Zufriedenheit bei der Arbeit?

Ist es wirklich der stetige Anspruch nach Leistung, der im Leben zählt? Es gibt schließlich auch diejenigen die schuften und schuften, aber irgendwie das Gefühl haben, das Ziel nicht zu erreichen. Was stört mich bzw. was fehlt mir? Diese Frage können sich die Meisten nicht einmal auf Anhieb selbst beantworten. Ist es der Stress, der dich missmutig stimmt? Oder verharrst du vielleicht in einem Job, dessen Tätigkeiten dir nicht das bieten um deine Erfüllung zu finden? Fakt ist, du befindest dich in einem Zustand, der dich alles Andere als glücklich macht. Das Hamsterrad lässt grüßen. Immer häufiger stellen sich Arbeitnehmer die Frage: An welcher Stelle bleibt noch Platz für die eigenen Ideen und die Selbstbestimmung? Wer bin ich eigentlich und tue ich das Richtige? Ein böser Teufelskreis, aus dem Willen von Veränderungen und dem Gefühl der Angst, beginnt sein Unwesen in dir zu treiben.

Die Frage, die sich automatisch aufdrängt lautet: Wo liegen eigentlich die Grenzen? Wann ist der Zeitpunkt, das Stoppschild aus dem Ärmel zu schütteln und „Halt“ zu sagen. Denn eins ist glasklar, wer weiterhin unaufhaltsam im Hamsterrad läuft, den verlassen irgendwann die Kräfte. Erschöpfung und Burnouts sind die Folge, wenn man die Signale seines Körpers ignoriert und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht ernst nimmt. Hinzu kommen Frust und Unzufriedenheit.

Wege aus dem Hamsterrad

Nach dieser Ansage, darfst du jetzt erst einmal Durchatmen, denn wie heißt es so schön: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Allerdings muss die Einsicht eintreten, bewusst etwas verändern zu wollen. Du musst deine Beine selber in die Hand nehmen. Wer die „Pause-Taste“ nicht betätigt, gerät in einen Strudel aus Zweifeln, der die Orientierungslosigkeit größer werden lässt. Lass das nicht zu! Im Folgenden wollen wir dir Möglichkeiten zeigen, wie du einen Ausweg aus dem verflixten Hamsterrad finden kannst.

Selbstbestimmung ist auch Sache der eigenen Person

Du allein hast Einfluss darauf, inwieweit du eine Fremdbestimmung deinerseits zulässt. Gefestigte Persönlichkeiten sind in der Lage zu definieren, wo sie stehen. Was heißt das? Es geht darum den eigenen Standpunkt und die eigenen Interessen zu fixieren. Du solltest dich damit auseinandersetzen, was dich denn genau stört. Solange du das nicht selber herausgefunden hast, wird dir niemand helfen können. Schreibe die Stellschrauben auf, an denen du versuchen kannst zu drehen. Frage dich, welche Punkte dir ein erfüllteres Leben bieten könnten? Ist es Kreativität, Selbstbestimmung oder der Spaß an der Arbeit? Eine anstrengende Aufgabe, bei der du eventuell weit zurückspulen musst. Wolltest du nicht eigentlich eigene Ideen entwickeln, dabei arbeitest du nur noch nach Vorgabe und Checklisten? Das könnte schon ein Grund für deine Unzufriedenheit sein.

Ziehe dich langsam aus deinem aktuellen Job zurück!

Hier kann das Downshifting eine wichtige Rolle spielen. Darunter versteht man das bewusste Herunterfahren der Arbeit, um mehr Zeit für die eigenen Interessen zu  haben. Vielleicht war der Job vor fünf Jahren noch genau das Richtige. Vorstellungen ändern sich mit der Zeit. So kann es sein, dass der zuvor heiß geliebte Job plötzlich zum Höllentrip wird. Durch eine Auszeit kann man sich neu orientieren und sehen, wo man ansetzen möchte. Was wird mein Chef denn vor mir denken? Ich möchte nicht als faule Socke rüberkommen. Es geht hier schon lange nicht mehr darum, was andere Menschen denken könnten. Wichtig ist, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Wie äußert sich das? Manchmal reicht schon ein Abteilungswechsel im Unternehmen oder eine Teilzeitbeschäftigung. Es gibt aber auch Fälle in denen eine Selbständigkeit unausweichlich wird.

Der Job sollte Berufung sein! Finde heraus was dich motiviert

Wichtig ist auch ab und an mal mutig zu sein. Wer einen großen Traum hat, sollte dafür kämpfen. Bleibe in dieser Hinsicht aber realistisch.  Die Verwirklichung von Träumen bedeutet natürlich viel Zeit und Geduld zu investieren, die nicht jeder Mensch hat. Aber nur für die Tätigkeiten für die man sich absolut begeistert, wird man auch Vollgas geben und sich frei entfalten können. Daher ist es wichtig einen Job zu finden, der nicht als Belastung, sondern als Berufung verstanden wird.

Hilfe von Verwandten

Häufig ist es schwierig zu definieren, warum man überhaupt in dieses Hamsterrad hineingeraten ist. Die eigene Wahrnehmung ist verzerrt. Man weiß nicht wo man ansetzen kann, um etwas zu verbessern. Es bleibt nur das Gefühl, dass irgendetwas sich nicht richtig anfühlt. Außenstehende können dies eventuell besser beurteilen. Freunde oder die Familie können helfen Freizeitaktivitäten und Dinge wieder ins Leben zu rufen, die vorher gern gemacht wurden und die für Zufriedenheit gesorgt haben. Das kann ein erster Schritt sein wieder mehr zu sich selbst zu finden.

Sich der Angst stellen und loslassen können!

Warum hat man eigentlich so große Angst davor das Hamsterrad zu verlassen? Das erklärt sich ganz einfach. Kündigst du deinen Job und entscheidest dich beispielsweise für eine Selbstständigkeit, könnte alles schief gehen und du landest ohne Geld auf der Straße. Ein Horrorszenario für viele Menschen. Die Angst hemmt uns neue Wege einzuschlagen und etwas auszuprobieren. Schließlich ist der Job bequem und hat seine Vorteile. Wer will schon den Genuss einer gewohnten Struktur und einem regelmäßigen Einkommen auf dem Konto hergeben. Die Familie ist versorgt. Eigentlich könnte man doch glücklich sein, oder nicht? Ja eigentlich schon, aber irgendwie ertappst du dich ja immer wieder selbst dabei, dass du es nun mal nicht bist. Bricht der Job plötzlich weg, ist es ganz normal, dass du dich so fühlst als würde dir einer den Boden unter den Füßen wegreißen. Schließlich hast du dich damit identifiziert. Zumindest hast du dir bis zu diesem Zeitpunkt eingeredet, dass es so ist. Denke nicht, dass Andere nicht weniger Ängste ausstehen mussten. Ganz im Gegenteil. Sie können diese Angst nur besser im Zaun halten und sie kontrollieren. Du denkst das werde ich niemals können? Doch, das kann jeder! Das was einzig und allein zählt ist der Wille! Denn dieser kann Berge versetzen und dich zu neuen Ufern bringen, die Glück und Schönes versprechen können.

Sei ein Steh-auf-Männchen!

Du hast einen Plan erstellt, um deinen Wunsch nach Selbstbestimmung nun Schritt für Schritt zu realisieren? Schneller als gedacht befindest du dich in einer Pechsträhne. Und wie das Pech es so an sich hat, kommt es selten allein, sondern löst eine Flut von Niederlagen aus, die dir riesengroße Steine in den Weg legen. Steh auf und kämpf weiter. Sieh deine Niederlagen nicht als Feind an, denn sie können dich unglaublich stark machen. Menschen, die ständig in Watte gepackt werden, sind lang nicht so belastbar und charakterstark wie diejenigen, die schon einige Hürden in ihrem Leben zu bewältigen hatten.

Den Ausweg nicht aufschieben- Schluss mit der Schönrederei

„Bevor ich meine Geschäftsidee umsetzen kann brauche ich noch mehr Geld.“ Eigentlich ist mein jetziger Job doch gar nicht schlecht.“Automatisch werden die Vorzüge der aktuellen Beschäftigung in den Vordergrund gestellt, um sich der Verantwortung nach mehr Selbstbestimmung zu entziehen. Ist ja schließlich auch schön bequem. Selbstverständlich kann man abends nach Hause gehen und sich den Job schön reden, aber das löst dein Problem nicht. Man belügt sich damit selbst. Irgendwie lassen sich immer wieder Gründe finden, die den Ausweg aus dem Hamsterrad nach hinten schieben. Dieses Verhalten ist durchaus menschlich. Ein Gefühl von Sicherheit ist schließlich angenehmer als nicht zu wissen was mich erwartet. „Na, die haben gut reden“, wirst du jetzt sagen wollen. Sicher es ist leichter gesagt als getan den seit zehn Jahren ausgeübten Job zu kündigen. Der Mensch ist nun mal ein „Gewohnheitstier“. Du kannst solange weg laufen wie du magst, aber irgendwann wird dich die Unzufriedenheit wieder einholen. Willst du das wirklich?

Neben dem Job ist eines wichtiger als alles Andere im Leben: Die Gesundheit. Ohne sie geht gar nichts. Nur glückliche Menschen können auf Dauer gesund bleiben. Also sag dem Hamsterrad Adieu. Manchmal sind es sogar Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen können. Hör auf dich selbst und nicht auf das was Andere sagen, denn das ist ein wichtiger erster Schritt zu mehr Selbstbestimmung.

 

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