Wenn der tägliche Gang zur Arbeit Bauchschmerzen bereitet

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Das Thema Mobbing stellt in vielen Unternehmen ein Problem dar.  Die Arbeitnehmer machen sich gegenseitig die Hölle heiß, was wiederrum Auswirkungen auf die Psyche des betroffenen Mitarbeiters zur Folge haben kann.  Dieser hat dann häufig mit Schikanen am Arbeitsplatz zu kämpfen, sodass ihm allein beim Gedanken an die Arbeit schon Bauchschmerzen quälen. Wenig bekannt ist jedoch eine andere Form des internen Mobbings, welches sich speziell an Vorgesetzte richtet. Diese Sonderform des Mobbings nennt man staffing (staff = engl. für Personal). Hierbei steht der Chef im Fokus, dessen kleinster Fehler ihm direkt negativ ausgelegt wird.

Auch wenn man vermuten würd,e dass der Vorgesetzte grundsätzlich am längeren Hebel sitzt und sich diese Form der Qualäerei gar nicht erst gefallen lassen muss, kommt es leider immer häufiger vor. Heute verraten wir euch,  wie sich staffing am Arbeitsplatz äußert und wie es von vorneherein verhindert werden kann.

Man unterscheidet zwischen drei Arten des Mobbings:

Mobbing oder Mobben steht im engeren Sinn für Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln.  Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen ständig beziehungsweise wiederholt und regelmäßig zu drangsalieren, zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen. Dies kann unter anderem bereits in der Schule, aber auch  im Sportverein und im Internet (genannt Cyber-Mobbing der Fall sein. Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.

Die 5 Phasen des Mobbings:

Phase 1 – Ungelöster Konflikt
Erste persönliche Schuldzuweisungen
Erste Stresssymptome, Anpassung, Versöhnungsangebote

Phase 2 – Der Psychoterror beginnt
Konflikt im Hintergrund, Schikanen,
Angst, Selbstzweifel

Phase 3 – Arbeitsrechtliche Sanktionen
Eskalation, Fehler häufen sich, Abmahnungen, innere Kündigung,
Burn-out, Erschöpfungssymptome

Phase 4 – Abwehrversuche

Isolation, Verzweiflung, Misstrauen, psychosomatische Erkrankungen,
ärztliche/therapeutische Fehldiagnosen, vergebliche juristische Schritte

Phase 5 – Der Ausschluss

Kündigung, langfristige Krankschreibung
(Posttraumatisches Stresssyndrom, Depression),
Frühverrentung, Suizid

Es kommt aber auch immer wieder vor, dass die Schikane zwischen Boss und Mitarbeiter erfolgt – und das in beiden Richtungen. Geht der Terror vom Vorgesetzten aus, spricht man vom Bossing, das für betroffene Arbeitnehmer oft besonders schwierig ist, da die Person, an die man sich eigentlich mit Fragen und Problemen wenden sollte, in diesem Fall selbst der Täter ist. Erstaunlicherweise kommt es aber auch oft zum sogenannten Staffing. Hier sind es die Mitarbeiter, die dem Chef das Leben absichtlich schwer machen.

Wie erkennt man Staffing am Arbeitsplatz?

Ähnlich wie es beim Mobbing der Fall ist, erkennt man Mobbing am Arbeitsplatz nicht unbedingt auf Anhieb. Der Grund dafür ist, dass sehr unterschiedliche Formen existieren, wie sich Staffing auf der Arbeit bemerkbar macht.  Beim Staffing kommen dabei letztlich verschiedene Taktiken der Mitarbeiter zum Tragen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den Boss so zu belagern, dass er am Ende freiwillig das Feld räumt. Es werden Gerüchte gestreut, der Chef wird in Verruf gebracht,  um ihn am Ende ins schlechte Licht zu rücken und seinem Image als Führungspersönlichkeit bewusst zu schaden.

Eine andere Methode kann sein, dass Mitarbeiter ihrem Chef Informationen vorenthalten, um so zu riskieren, dass der Chef aufgrund seiner Unwissenheit, falsche und bisweilen sogar schwerwiegende Entscheidungen trifft.

Auch für das gesamte Unternehmen kann Staffing erhebliche nachteilige Auswirkungen haben. Durch

– Produktionsstörungen
– Qualitätsdefizite
– langfristige Personalausfälle

– Aufwendungen für Aushilfen
– Abfindungen
– Neueinstellungen und damit verbundene Personalfindungs- und Personalauswahlverfahren
– Einarbeitungszeiten
– Verlust von qualifizierten Mitarbeitern und Know-how
– Beeinträchtigungen des Betriebsklimas

entstehen dem Unternehmen nicht zu unterschätzende direkte und indirekte Schäden und Kosten.

Nicht jede Stichelei, Unmutsäußerung, kränkende Bemerkung, mangelnde Arbeitsbereitschaft oder Distanz gegenüber einem Vorgesetzten bedeuten gleichzeitig einen Staffing-Versuch. Mitarbeiter testen regelmäßig bewusst oder unbewusst immer wieder ihre Grenzen aus. Sie wollen wissen, wie weit sie gehen können (z. B. um ihre Komfortzone oder ihren eigenen Machtanspruch zu wahren oder auszubauen), bevor sie von ihrem Vorgesetzen in ihre Schranken gewiesen werden.

Mitarbeiter sind Menschen und keine Maschinen. Sie haben auch einmal einen schlechten Tag, private Sorgen oder einfach nur kein Lust auf eine bestimmte Tätigkeit. Nicht wenige Mitarbeiter sind im Umgang mit anderen Menschen – und Vorgesetzte sind davon nicht unbedingt ausgenommen – sehr direkt und dadurch schnell verletzend. Andere hingegen scheuen das persönliche Gespräch mit einem Vorgesetzten und reden umso lieber hinter dem Rücken des Vorgesetzten.

Worin liegen die Ursachen dafür, dass manche Mitarbeiter ihren Chef so auf dem Kicker haben?

Oftmals basiert der Unmut der Mitarbeiter gegenüber dem Chef auf dem Verhalten, dass der Chef selbst an den Tag legt. Zweifelt dieser die Kompetenz seines Teams an, stellt er seine Mitarbeiter öffentlich bloß, überspielt er seine Unsicherheit mit einer übertriebenen Autorität? Allesamt Punkte, die zwangsläufig Unmut bei den Mitarbeitern aufkommen lassen. Gelegentlich kann Staffing aber auch dann aufkommen, wenn etwa Neid und Eifersucht dominieren. Wird beispielsweise für die Beförderung ein anderer Kandidat ausgewählt, als man selbst, so hat dies gelegentlich zur Folge, dass einzelne Mitarbeiter  sich übergangen fühlen und ihren Unmut am Chef auslassen. Dies ist eine Ursache, mit der insbesondere neue Chefs oftmals zu kämpfen haben. Überschreiten die Mitarbeiter eine Grenze, so droht ihnen in diesem Fall oftmals die Kündigung. Dies ist mitunter ein Grund, weshalb Staffing in der Häufigkeit hinter Mobbing liegt. Doch wie sollten Vorgesetzte auf diese Attacken reagieren?

Offene Gespräche können helfen

Wie sagt man so schön? Wer redet, dem kann geholfen werden. Die unzufriedenen Mitarbeiter lassen sich am besten mit einem ruhigen Gespräch zur Besinnung bringen. Wobei es besonders wichtig ist, dass ein gemeinsamer Lösungsansatz gefunden wird. Droht der Chef dem Mitarbeiter mit einer Kündigung, so bewirkt dies genau das Gegenteil, und sorgt für noch mehr Zündstoff.  Zudem ist es wichtig, dass sich beide Seiten auf einen gemeinsamen Kompromiss einigen. Das beinhaltet im Gegenzug auch, dass der Chef lernen muss, hin und wieder Kritik einzustecken und mögliche Fehler einzusehen. So arbeiten beide Parteien an ihren Schwachstellen und es kehrt wieder Friede im Büro ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.