Wie du zum Prüfungschampion wirst – Tipps und Tricks für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung im Hotel- und Gaststättengewerbe

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Prüfungen sind immer wieder Stresssituationen. Wie werde ich abschneiden? Werde ich womöglich durchfallen? Was muss ich alles durchstehen, um endlich mein Ausbildungszeugnis in der Hand halten zu können? Die Gedanken im Kopf fahren Achterbahn. Viele Fragen beschäftigen nicht nur dich, sondern viele andere Azubis die vor ihrer Abschlussprüfung stehen.  Kein Wunder – schließlich hast du dir in den letzten drei Jahren ziemlich viel Wissen angeeignet, dass du nun auch beruflich einsetzen möchtest. Nun bist du endlich soweit und es fehlt nur noch ein Puzzle Stück- die Abschlussprüfung.

Doch wo fängt man eigentlich an das Gelernte aufzuarbeiten? Allein bei dem Gedanken brechen Viele in Panik aus. Und nun? Vielleicht doch mal einen Blick in die Berufsschulunterlagen und das vor Ewigkeiten gekaufte Lehrbuch wagen? Oder doch lieber in Ausreden flüchten und sich mit anderen Dingen ablenken? Schließlich sind die neuen News auf Facebook viel interessanter. Zunächst scheint Verdrängen der einzig richtige Ausweg zu sein, um dem miesen Gefühl und dem schlechten Gewissen auszuweichen. Denn Hand aufs Herz: So richtig lernt niemand gern freiwillig. Eher wird es als Mittel zum Zweck verstanden.

Während der Zeit der Prüfungsvorbereitung bekommst du vor allem regelmäßig Besuch- es ist dein guter alter Freund: der allseits bekannte Schweinehund. Auf ihn ist immer Verlass, wenn es „Lernen“ heißt. Denn dann steht er pünktlich und pflichtbewusst vor deiner Tür und möchte mit dir Zeit verbringen, damit du bloß keine Minute mit langweiligen Büchern auf deinem Schreibtisch verschwendest. Daher wollen wir dir zeigen, wie du auf der Erfolgsspur bleiben kannst. Denn obwohl der Prüfungsausschuss der jeweils zuständigen IHK deine dargelegte Performance argwöhnisch unter die Lupe nimmt, ist es gar nicht so schwer die Arena als Champion zu verlassen. Wer richtig vorbereitet ist, dem sei der Sieg um den Abschlusstitel gewiss gesichert.

Der schriftliche Prüfungsteil

In der Ruhe liegt die Kraft – Stoff richtig einteilen

Sorgen sind wie Gespenster: Wer sich nicht vor ihnen fürchtet, dem können sie nichts anhaben. Auch wenn andere Azubis womöglich bereits mehr gelernt haben als du, ist Verrücktmachen das Letzte was dir hilft. Wer frühzeitig mit der Stoffwiederholung anfängt, hat mit den bösen Sorgen in der Regel  ohnehin weniger zu kämpfen. Dazu gehört auch sich realistische Ziele zu setzen und sich nicht selbst unter Druck zu setzen. Ja, ja diese Floskeln kannst du schon lang nicht mehr hören! Verständlich, denn die Umsetzung ist alles andere als einfach, aber sie hilft dir dich auf lange Sicht besser zu fühlen. Im Handel sind verschiedene Prüfungstrainer erhältlich,  die speziell auf eine Ausbildung im Hotel – und Gaststättengewerbe zugeschnitten sind. Sie können dir helfen deinen Wissensstand zu überprüfen, um zu sehen wo du stehst und wo noch Nachbearbeitungsbedarf besteht. Aber nicht schummeln und zuerst die Lösungen ansehen!!! Auch wenn es in den Fingern juckt das Ergebnis der Frage im hinteren Lösungsteil nachzuschlagen. Bleib fair zu dir selbst. Und ganz wichtig: Gönne dir selbst genug Verschnaufpausen. Manchmal merkt man nämlich erst nach einem erschreckenden Blick auf die Uhr, dass man längst ein paar Runden um den Block hätte drehen sollen. Vielen hilft die Anwendung von Karteikarten. So könntest du verschiedene Wein- und Fischsorten aufschreiben und deine Angehörigen fragen, ob sie dich abfragen. Was letztlich die richtige Lernmethode ist bleibt dir überlassen. Während der Eine den Stoff laut aufsagen muss, um ihn zu behalten, wählt ein Anderer lieber die Methode des Aufschreibens. Und wenn der Schweinehund mal ganz hartnäckig ist, kannst du ihm den Kampf ansagen, indem du dir selbst sagst: „Ich setz mich 10 Minuten an den Schreibtisch, wenn ich dann keine Lust mehr habe, höre ich auf!“ Der Trick ist, dass man letztlich doch länger lernt, als dieses zuvor gesetzte Zeitlimit vorgibt. Es ist häufig nur der Anfang, der hemmt. Danach läuft der Rest von selbst.

Andere um Hilfe bitten

Wichtig ist auch nicht davor zurückzuschrecken, Arbeitsmaterialien zu erfragen, die dir die Prüfung erleichtern können. Häufig ist die Hilfe Anderer ein großer Anker, um der Flut des Stoffes Herr zu werden. Auch wenn du durch den Großteil der Prüfung natürlich allein durch musst. Du könntest beispielsweise auf ehemalige Azubis zugehen und sie zu ihrer Prüfung interviewen. Was würden sie vielleicht anders machen, wenn sie es vorher gewusst hätten? Es gibt immer wieder fleißige und ordentliche Ex- Prüflinge. Wenn du sie nett fragst, stellen sie dir eventuell ihre Lernordner zur Verfügung. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten. Denn richtige Prüfungsvorbereitung will gelernt sein. Daher solltest du die Dinge, die du dir borgst immer noch einmal selbst kritisch hinterfragen. Denn falsch erlernten Stoff kannst du der ausborgenden Person nicht in die Schuhe schieben. Die IHK stellt auch Prüfungsbögen gegen Entgelt zur Verfügung. Wenn ihr mehrere Azubis seid, könnt ihr euch absprechen, wer welche kauft und sie später kopieren. Vorteil: Diese Bögen sind ehemalige Prüfungen. Auch wenn dir der Aufbau einer Prüfung bereits aus der erfolgreich abgelegten Zwischenprüfung bekannt ist, kann es nicht schaden, sich immer wieder mit der Prüfungssituation im Vorhinein auseinander zu setzen. Denn eines darfst du nicht vergessen: Du wirst mit Nervosität zu kämpfen haben. Stell dir auch ruhig eine Stoppuhr, um zu sehen, wie viel Zeit du für die Beantwortung benötigst. Je sicherer du dir im Vorfeld bist, desto weniger können dich eventuell auftretende befremdende Vorfälle aus der Bahn werfen.

Der praktische Prüfungsteil

Das richtige Training- Defiziten auf die Schliche kommen

Lade einfach ein paar Freunde und Bekannte ein und serviere ein mehrgängiges Menü. So übst du beispielsweise für die praktische Kochprüfung und kannst bei deinen Liebsten mit deinem im Betrieb erlernten Wissen punkten. Besonders engagierte Küchenchefs erklären sich gern bereit einzelne Menüs und dessen Zubereitung vor der Prüfung nochmals durchzugehen, sofern es der stressige Arbeitsalltag zulässt. Auch wenn es immer wieder Ausnahmetalente gibt macht Übung den Meister. Daher ist es sinnvoll sich schon vorab mit der praktischen Prüfungssituation auseinander zu setzen. So kannst du zumindest schon zum jetzigen Zeitpunkt sicher stellen, kein blaues Wunder zu erleben. Angehende Hotelfachleute können für die praktische Prüfung üben, indem sie das professionelle Tischeindecken nicht nur im Betrieb ausführen, sondern auch zu Hause Freunden, Bekannten, Eltern oder Mitbewohnern ein Ambiente wie im Restaurant zaubern. Auch im Arbeitsalltag können verschiedene Formen der Tischdekoration trainiert werden, indem zum Beispiel mehrere unterschiedliche Serviettenformen gefaltet werden. Dabei ist folgende Devise unabdingbar: Sei ehrlich zu dir selbst. Kochen, Eindecken oder Kundenbetreuung – alles kein Problem für dich? Super, aber irgendwie macht der betriebswirtschaftliche Teil Schwierigkeiten? Wer solche Defizite feststellt, sollte sich dahinter klemmen und fleißig lernen. Denn in der Ausbildung als Hotelfachfrau kann es vorkommen, dass du ein komplettes Wochenendarrangement mit verschiedenen Menüfolgen planen sollst, bei denen auch kostenrechnerische Aspekte zu berücksichtigen sind. Frage auch ruhig deinen Ausbilder was er dir empfehlen kann, um Defiziten den Kampf anzusagen. In diesem Zusammenhang geht es gar nicht darum, deinem Ausbilder zu zeigen, was du nicht kannst. Wer geschickt nachfragt, kann seine Schwächen zu Stärken machen. Du könntest beispielsweise argumentieren, dass du gern noch mehr über kostenrechnerische Aspekte lernen würdest, da es dich interessiert. So vermittelst du deinem Ausbilder das Bild eines engagierten Azubis. Es gibt auch Ausbilder, die mit den Lehrlingen zur Weinprobe fahren, damit Kenntnisse zu unterschiedlichen Weinen vermittelt werden.

Keep cool- Tricks für ein gelungenes Auftreten

Wer noch nicht allzu oft vor Publikum gesprochen hat, verspürt Ängste vor lauter Aufregung den Faden oder die Stimmte zu verlieren. Schnell lässt man sich von den erwartungsvollen Augen der Zuhörer verunsichern. Nur wer selbstsicher ist, wird mündlich überzeugen können. Daher sind Wortgewandtheit und eine selbstbewusste Haltung unglaublich wichtig. Denn in der Prüfung als Hotelfachfrau musst du beispielsweise in der Lage sein ein gastorientiertes Gespräch zu führen, das eine Dauer von 20 Minuten in Anspruch nimmt. Je weniger Fragen der Ausschuss dir stellen muss, desto gelungener wird dein Auftritt. Versuche auch ruhig vorhandene Materialien wie Flipcharts während der Prüfung zu benutzen.  Sei dir bewusst:

In der praktischen Prüfung gibt es keinen Tintenkiller oder ein Radiergummi, die etwas falsch Gesagtes einfach vertuschen können. Jeder Satz zählt und fließt in deine Benotung mit ein.

Dass du aufgeregt bist, verstehen auch die Prüfer, doch es kommt im Gesamtergebnis darauf an, dass du fachlich einen gut informierten Eindruck machst. Solltest du dich einmal verhaspeln, ist das auch kein Problem. Versuche dich zu sammeln und konzentriert weiter zu reden. Versuche auch mit den Händen zu gestikulieren und eine gerade freundliche Haltung einzunehmen, die du ja mittlerweile aus der erlernten Serviceorientierung, wie aus dem Eff Eff beherrschst.

 

 

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