Kellner mit Spitzenverdienst dank Umsatz-Beteiligungs-Modell?!

Als Kellner*in einen fünfstelligen Monatslohn? Ist das möglich? Wir sagen ja! Der österreichische Kellner Anh Duc Vu verdiente im Juni dank eines Umsatz-Beteiligungs-Modells rund 17.000€. Wie kann so etwas funktionieren und warum sieht sein Chef Michel Péclard dieses Umsatz-Beteiligungs-Modell als zukunftsfähiges Mittel gegen die Arbeiterlosigkeit?

Internationale Rekrutierung – internationale Teams – erfolgreiches Arbeiten

In der Pumpstation Gastro GmbH von Michel Péclard setzen die Geschäftsführer auf Mitarbeitende aus unterschiedlichen Ländern. Hier arbeiten etwa ein Dutzend unterschiedliche Nationalitäten Hand in Hand.

Anh Duc Vu ist Österreicher mit vietnamesischen Wurzeln. Er zog von Wien aus 2019 in die Schweiz, um im Mönchhof am See, einem der Restaurants der Pumpstation Gastro Gmbh, zu arbeiten. Als Arbeitnehmer in der Schweiz erhielt Vu Unterstützung durch seinen neuen Chef Michel Péclard und sein Team. Auch wenn internationale Rekrutierung, wie hier bei Vu, für die erfolgreiche Zukunft in Unternehmen unumgänglich ist – sie kann die eine oder andere (bürokratische) Herausforderung im Gepäck haben. Mit diesen sollen die Mitarbeitenden nicht allein gelassen werden, um einen guten Start zu garantieren.

Vu begann 2019 im Mönchhof am See. Péclard und sein Team unterstützen ihn bei der Wohnungssuche, den Papieren und empfingen ihn mit offenen Armen. Beste Voraussetzungen für einen motivierten neuen Mitarbeiter und gute Umsatzzahlen.

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Neues Umsatz-Beteiligungs-Modell

Bedeuten gute Umsatzzahlen auch gute Verdienstmöglichkeiten? Bei Michel Péclard ist dieses dank eines neuen Vergütungs-Modells ganz klar mit „ja“ zu beantworten. Seit dem Sommer des vergangenen Jahres erhalten Service-Mitarbeitende in den Sommermonaten 7-8% Umsatzbeteiligung. Über die ruhigeren Wintermonate arbeiten sie zu einem Festlohn. Zu dieser Zeit kommen weniger Gäste, die Mitarbeitenden haben mehr Zeit für jeden Gast und somit lacht auch ein höheres Trinkgeld, das den Festlohn aufwertet. Das Modell scheint aufzugehen. Die Zahl der Bewerber*innen steigt, doch nicht nur das.

Tolle Arbeitsbedingungen – großzügiger und korrekter Arbeitgeber – phantastischer Umsatz

So in etwa lässt sich zusammenfassen, was Vu schwärmen lassen:

„Einerseits motiviert mich natürlich das Geld, das ich verdienen kann, aber wichtig sind auch die tollen Arbeitsbedingungen. Ich arbeite hier, als ob es mein eigenes Lokal wäre“, so Vu.

Gefahren des Umsatz-Beteiligungs-Modells für den Arbeitgeber?

Michel Péclard winkt ab: „Nein, wir profitieren alle. Die Mitarbeiter*innen werden mit der Beteiligung so stark motiviert, dass wir auf allen Ebenen zugelegt haben“, sagt der Inhaber von Pumpstation Gastro, zu der auch das Restaurant in Kilchberg gehört. „Wir hatten Anfang Jahr recht Angst, dass es schiefgeht. Doch die Befürchtungen waren unnötig. Der Umsatz ist um 30 Prozent gestiegen, während die Personalkosten im Verhältnis um vier Prozent gesunken sind. Unter dem Strich haben wir massiv zugelegt.“

Steigender Umsatz – weniger Reklamationen – niedrigere Krankheits- und Personalkosten

„Wir hatten 70 Prozent weniger Reklamationen von Gästen, plötzlich sind keine Angestellten mehr krank. Wir können querbeet nur positive Entwicklungen vermelden“, sagt der Gastro-Papst. „Durch die Beteiligung wirkt jeder so mit, als ob er für sein eigenes Business arbeite“, fasst Péclard zusammen.

System erfolgsversprechend, um Arbeiterlosigkeit entgegenzuwirken

Unternehmer Michel Péclard ist von seinem System überzeugt, er hofft, dass der Erfolg auch andere Gastronomen überzeugt.

„Kellner und Köche verdienen ein positiveres Image. Dass ein Koch, eine Köchin arbeitet, wenn andere frei haben, oder dass man im Service nichts verdient, das ist ein falsches Bild. Tatsache ist, alle reissen sich um Köche und Kellner. Sie machen einen Topjob und sollen entsprechend verdienen.“, so Péclard.

Anregungen für Branchen-Benefits

Wahrscheinlich wird nicht jeder Arbeitgeber mit einem Vergütungsmodell wie Michel Péclard bei seinen Angestellten punkten können. Dennoch sollten Benefits für Mitarbeitende nicht unterschätzt werden. Im Interview mit Anton Gustav Birnbaum, General Manager des Alpin Resort Sacher Seefeld (ehemals ASTORIA Resort Seefeld) sprach Hotelcareer by Stepstone über die Gründe des Fachkräftemangels und die Möglichkeiten, mit Branchen-typischen Benefits die Mitarbeitenden zu halten. Dass dabei das Gehalt eine entscheidende Rolle spielt, genau wie beispielsweise die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, bringt Birnbaum mit einem Satz auf den Punkt:

„Wir müssen alles auf den Tisch legen, was wir haben, uns teilweise ändern und schauen, welche Schritte zur Veränderung möglich sind.“

Stepstone-Studien zum Thema

Auch Stepstone hat sich bereits mehrfach mit dem Fachkräftemangel in Hotellerie und Gastronomie beschäftigt. So brachte der „Global Talent Report 2020“, eine weltweite Studie von BCG und Stepstone bereits ans Licht, dass speziell das Gehalt einer der Schlüsselfaktoren für Mitarbeitende ist. Trotzdem ist die Gastronomiebranche laut dem Stepstone Gehaltsreport 2023 wieder eine der Branchen mit den niedrigsten Gehältern (bei nach wie vor fehlenden Fachkräften).

Zum Weiterlesen:

Über Hotelcareer by Stepstone

Hotelcareer by Stepstone wurde 1999 gegründet und gehört seit 2020 zu Stepstone und damit zur führenden Online-Jobbörse Europas. Mehr als eine halbe Million registrierte Bewerberinnen und Bewerber machen Hotelcareer by Stepstone zur bekanntesten branchenspezifischen Jobbörse von Stepstone. Vertreten ist Hotelcareer by Stepstone aktuell in Österreich, Deutschland sowie der Schweiz. Zu den passenden Stellen geht es hier http://www.hotelcareer.de oder hier www.gastrojobs.de.

Quellen: www.Spiegel.de / Stepstone / Hotelcareer by Stepstone / www.peclard.net

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