Interview mit Anja Werner von Club Méditerranée Cervinia

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Arbeiten, wo andere Urlaub machen, in einer Bar im Skigebiet Cervinia mitten in den Alpen Italiens – was für viele ein Traum ist, ist für Anja Werner Alltag. Wir haben mit ihr gesprochen und spannende Infos über ihren beneidenswerten Job im Club Méditerranée an der Haupt-Bar in Cervinia erhalten. 

HOTELCAREER: Frau Werner, Sie arbeiten dort, wo andere Urlaub machen – im Feriendorf Cervinia des All-Inklusive Reiseveranstalters Club Médierranée. Was für einen Job üben Sie dort aus?

Anja Werner: Das ist richtig. Ich arbeite inmitten von Urlaubsgästen als Barmaid, also als Bardame. Ich stehe hinter der Bar-Theke und versorge meine Gäste mit alkoholischen und alkoholfreien Getränken.

HOTELCAREER: Wie sind Sie zu diesem Job gekommen? Was für eine Ausbildung haben Sie absolviert und aus welchen Schritten setzt sich Ihre Karriere zusammen?

Anja Werner: Begonnen habe ich meine Laufbahn 1991 mit einer Ausbildung zur Hotelfachfrau im Frankfurter Hof der Hotelgruppe Steigenberger Hotels AG. Im Anschluss daran habe ich ergänzend Diplome als Touroperator, Sommelier und Blendmaster erworben. Meinen ersten Job als ausgebildete Fachkraft habe ich dann im Steigenberger Hotel als „Commis de Bar“ ausgeübt und mich weiterentwickelt vom „Demichef de Bar“ zum „Chef de Rang au Bar“. In den nächsten 3 Jahren habe ich weitere Erfahrungen als „Guest Relation Manager“ in zwei verschiedenen Disneyland Hotels in Paris und Florida gesammelt und danach als „Responsable de Bar“ gearbeitet. Die nächsten Jobs gingen dann etwas länger. Erst habe ich 2 Jahre im Hotel Hessischer Hof als „Ass. Chef de Bar“ gearbeitet und dann war ich 5 Jahre Event Managerin und Sommelière bei der Compass Gruppe. Darauf folgte dann mein jetziger Job im Club Mediterranée.

HOTELCAREER: Was würden Sie sagen? Handelt es sich bei Ihrem Job um einen Traumjob? Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus? Was sind die Stärken und was die eventuellen Schwächen des Jobs?

Anja Werner: Dieser Beruf ist für mich nicht nur ein Job, es ist für mich eine Passion ihn auszuüben und „Gastgeber“ zu sein. Um den Job zufriedenstellend ausüben zu können, habe ich eine hohe Ausbildung genossen und mich dann entsprechend weiterentwickelt. Ich fände es beschämend, wenn man diesen Job nicht beherrscht und zum Beispiel nicht weiß, welche Produkte man seinen Gästen verkauft. Dieser Beruf ist eine Dienstleistung gegenüber den Gästen, man selbst sollte also den Anspruch an sich formulieren, sich stets an den Gästen zu orientieren.

HOTELCAREER: Letzte Frage zu Ihrem Werdegang: Wie soll es weitergehen? Wie stellen Sie sich Ihre weitere Karriere vor?

Anja Werner: Ich möchte mich im Club Mediterranée weiter engagieren und würde gerne in den Bereich „Room Division“ wechseln. Deshalb bemühe ich mich zurzeit schon darum, neben meinem Job an der Bar neue Einblicke zu bekommen und das Leben im Village kennenzulernen. Denn die Abläufe im Club sind anders, als die im Hotel. Dabei motiviert es mich, wenn ich sehe, dass meine Gäste vom Ankommen im Club bis zum Abreisen einen angenehmen und erholsamen Urlaub hatten.

HOTELCAREER: Und jetzt noch einmal etwas spezifischer: Wie entwickelt man eine gute Getränkekarte? Was muss unbedingt dabei sein und welches ist Ihr absolutes Lieblingsgetränk?

Anja Werner: Getränke und Barkarten sind in Orientierung an die Lokalität und die Gäste zu entwickeln. Je nach Lokal können die Gäste sehr anspruchsvoll sein. Dies muss also bei der Konzeption der Getränke genauso berücksichtig werden wie das Budget und die Kultur des Betriebes. Zu der Frage bezüglich meines Lieblingsgetränks…zwar arbeite ich jeden Tag mit Alkohol, am liebsten trinke ich aber Tees. Ich habe mich lange Zeit damit beschäftigt und sogar einen TEAMASTER SILVER absolviert.

HOTELCAREER: Neben der allgemeinen Getränkekarte finden wir zusätzlich Wein á la Carte. Inwieweit arbeiten Sie mit Weinkennern zusammen? Kann man als Barkeeper/in auch gleichzeitig Sommelier sein, oder sollten wir die zwei Berufe besser trennen?

Anja Werner: In einem solchen Beruf sollte bzw. muss man sich jeder Zeit weiterentwickeln. Dazu gehört es auch, in verwandte Themen reinzuschauen. Der Wein wäre ein solches Thema. Ich selbst habe mir aus meiner Passion heraus das Wein-Fachwissen als Zusatz angeeignet und verfüge über ein Diplom als Sommeliére.

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