Erfolgreiches Rekrutieren im Gastgewerbe: Lösungsansätze für Arbeitgeber

„Wegen Personalmangels geschlossen!“ Leider seit Corona keine Ausnahme mehr sondern in einigen Bereichen sogar zur Normalität geworden.Dabei sind sowohl Hotellerie als auch Gastronomie in aller Munde beim Thema Fach- und Arbeitskräfteknappheit. Allein 2020 haben Hotels und Gaststätten in Deutschland laut einer IW-Studie rund 216.000 Beschäftigte verloren.1 Um die Personalknappheit auszugleichen, arbeiten einzelne Gastronomiebetriebe inzwischen mit Bedien-Robotern. Erfolgreiches Rekrutieren – wichtiger denn je.

Auch wenn sich die Lage vergangenes Jahr ein wenig entspannt hat, der Druck auf die Branche hält dennoch an. Erfolgreiche Mitarbeitergewinnung und -bindung ist und bleibt eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben.

Doch:

  • Welche Lösungsansätze für erfolgreiches Rekrutieren in Hotellerie und Gastronomie gibt es?
  • Wie kann dies in Zeiten der Arbeiterlosigkeit gelingen?

Steigende Ausbildungszahlen und Attraktivitätsprobleme

Im Bereich Hotellerie und Gastronomie arbeiten aktuell rund zwei Millionen Menschen. Die gute Nachricht: Der Arbeitskräftemangel scheint sich tatsächlich im vergangenen Jahr etwas entspannt zu haben: Beispielsweise ist die Zahl neuer Ausbildungsverträge mit mehr als 30 % überproportional gestiegen. Sie lag nur noch 6 % unter dem Vorkrisenniveau von 2019.2

Doch diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn sich aktuell wieder mehr junge Menschen für einen Job im Gastgewerbe interessieren, heißt das nicht, dass diese auch auf Dauer dabeibleiben werden. Denn spätestens durch den Attraktivitätsgewinn des Homeoffices und flexibler Arbeitszeiten kämpfen Jobs im Hotel, Restaurant oder Café mit Attraktivitätsproblemen.

Schlusslicht beim Gehalt

Homeoffice-Tage, flexible Arbeitszeiten, ortsflexibles Arbeiten: In anderen Branchen durch die Pandemie etabliert – im Hotel- und Gastgewerbe oft schlichtweg nicht möglich. Auch der Faktor Gehalt sorgt nicht gerade für Freudensprünge: Mit einem Bruttomediangehalt von nur 35.722 Euro bildet die Berufsgruppe Hotellerie, Gastronomie und Tourismus das Schlusslicht im Stepstone Gehaltsreport 2023. Auch Entwicklungsmöglichkeiten lassen – zumindest in Sachen Gehalt – deutlich zu wünschen übrig: Selbst mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung verdienen Menschen im Hotel- und Gastrobereich immer noch weniger als der*die Durchschnittsdeutsche: nämlich im Median 38.914 Euro pro Jahr.3

Nicht gerade die besten Voraussetzungen für die Branche, für erfolgreiches Rekrutieren. Auch die Vakanzzeit von 134 Tagen, bis ein Job neu besetzt werden kann, macht sich negativ bemerkbar. Mit jedem Tag der Nichtbesetzung entgeht Unternehmen im Durchschnitt ein Umsatz von 398 Euro.4

Wenige Branchen so attraktiv wie die Hotel- und Gastrobranche

Dennoch ist die Hotel- und Gastrobranche eine durchweg interessante Branche. Doch was können Arbeitgeber machen, um Menschen nicht nur für einen Job zu begeistern, sondern diese dann auch langfristig zu binden? Wir haben ein paar Lösungsansätze für erfolgreiches Rekrutieren zusammengestellt:


Lösungsansätze für erfolgreiches Rekrutieren

  • Aktiv werden
    • Werden Sie selbst aktiv, werben Sie für Ihr Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber. Denn, wer nicht sucht, wird auch nicht (erfolgreich) finden. Stellenanzeigen, eine eigene Landingpage für das Recruiting, Social-Media-Ads, kreative Aktionen – all das wirbt für Sie als Arbeitgeber. Ob Stellenangebot auf dem Bierdeckel oder Flashmob beim Stadtfest – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
  • Positives hervorheben
    • Besinnen Sie sich bei Ihrer Kommunikation auf die positiven Seiten unserer Branche. Präsenzpflicht sowie Arbeitszeiten am Abend oder Wochenende mögen für viele Menschen Nachteile sein. Doch auch diese bieten Vorteile. Was spricht dazu für den Hospitality-Bereich: Mitarbeitende haben täglich mit unterschiedlichsten Menschen zu tun, gehören zu einem starken Team, arbeiten abwechslungsreich. Arbeitszeiten „gegen den Strom“ heißen oftmals keine Staus auf dem Arbeitsweg oder auch freie Sprechstunden beim Arzt. In diesen und sicher weiteren Punkten kann Homeoffice nicht mithalten.
  • Für bessere Konditionen sorgen
    • Gehalt
      • Bei der Wahl eines neuen Jobs ist das Gehalt nach wir vor einer der wichtigsten Faktoren für Kandidat*innen. Auch wenn es wehtut: Greifen Sie tiefer in die Tasche. Wer hier mehr bietet, hat die Nase vorn.
    • Arbeitszeiten / Arbeitsaufteilung
      • Muss die Teilschicht wirklich sein? Lässt sich der Tag vielleicht auch anders organisieren?
      • Können körperlich anstrengende Arbeiten besser aufgeteilt werden?
  • Hören Sie Ihren Mitarbeitenden zu. Gehen Sie – wenn möglich – auf individuelle Bedürfnisse ein.
  • Potenziale nutzen
    • Sind eine abgeschlossene Ausbildung, Branchenerfahrung, Alter oder perfekte Deutschkenntnisse wirklich ein Garant für eine erfolgreiche Stellenbesetzung?
    • In wieweit können Motivation und Lernbereitschaft fehlende harte Faktoren ausgleichen?
    • Warum nicht Quereinsteiger*innen eine Chance gibt? Oft werden so völlig neue Potenziale entdeckt.
    • Für ein erfolgreiches Rekrutieren in der Hotellerie und Gastronomie sollte der Blick auf den Menschen zählen – nicht nur auf dessen Lebenslauf.

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Über Hotelcareer by Stepstone

Hotelcareer by Stepstone wurde 1999 gegründet und gehört seit 2020 zu Stepstone und damit zur führenden Online-Jobbörse Europas. Mehr als eine halbe Million registrierte Bewerberinnen und Bewerber machen Hotelcareer by Stepstone zur bekanntesten branchenspezifischen Jobbörse von Stepstone. Vertreten ist Hotelcareer by Stepstone aktuell in Österreich, Deutschland sowie der Schweiz. Zu den passenden Stellen geht es hier http://www.hotelcareer.de oder hier www.gastrojobs.de.


Weitere spannende Beiträge zum Thema Recruiting gibt es auf dem Hotelcareer Blog oder dem Stepstone HR-Blog.Oder aber einfach den Stepstone Gehaltsreport 2023 anschauen und interessante Facts zum Thema Gehalt mitnehmen? Den Report und weitere Studien gibt es auf der Stepstone Studienseite.

1 Quelle: Jansen, Anika / Risius, Paula, 2022, Sorgenkind Gastro?. Berufswechsel in der Corona-Pandemie, IW-Kurzbericht, Nr. 60, Köln

2 Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB): : Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB): Die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Jahr 2022

3 Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2023

4 Quelle: Stepstone Gehaltsreport 2023 & Bundesagentur für Arbeit

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