Schattenwirtschaft in der Hotellerie: Weiß denn niemand mehr ein echtes Hotel zu schätzen?

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„Nichts  ist so beständig, wie der Wandel.“ – Dieses alte Sprichwort trifft nicht nur auf diverse Lebensbereiche zu, sondern spiegelt sich auch in unserer Gesellschaft an den verschiedensten Ecken und Enden wider. Auch der Hotelmarkt bleibt vom Wandel nicht verschont. Hotellerie ist nicht mehr das, was sie mal war. „Na super“, denkst du dir jetzt vielleicht. So’n Satz kann jetzt alles heißen, schwammiger geht’s fast nicht.

Dieser Blog-Beitrag bezieht sich jedoch konkret auf einen Aspekt, und zwar: Die berühmt berüchtigte Schattenwirtschaft in der Hotellerie. Hast du davon schon mal gehört? Oder eine Ahnung, was sich hinter dieser neumodischen Wortschöpfung verbergen könnte? Um’s platt auszudrücken: Der klassische Hotelmarkt existiert nicht mehr. Er ist gewissermaßen in den Schatten gerückt. In den Schatten von privaten Wohnungsvermittlern und unzähligen Online-Portalen, wie zum Beispiel Airbnb. Doch eins nach dem anderen. Die Schattenwirtschaft resultiert zumindest teilweise aus dem Megatrend der Individualisierung. Individualisierung gab es immer, dennoch hat sich diese Denkweise mittlerweile auch auf anderen Ebenen stark etabliert, sich gewissermaßen „eingeschlichen“, denn: Du und ich bauen seit geraumer Zeit unsere Möbel lieber selber, dann gefallen sie uns wenigstens. Gemüse pflanzen wir in Zeiten der nicht für jedermann erschwinglichen Biomärkte auch ganz gerne in Eigenregie an. Auch Übernachtungen organisieren wir immer häufiger auf eigene Faust. Stichwort Couch-Surfing: Bei fremden Leuten auf der Couch zu nächtigen, ist längst kein Sonderfall mehr. Von Airbnb hast du sicher auch schon mal gehört! Oder? Sich von privat eine Wohnung zu mieten – die urbanste Erfahrung überhaupt! Insgesamt heißt dies vor allem eins: Du und ich sind der Meinung, dass wir alles am besten alleine können.

Die fremde Couch ist auf dem Vormarsch

Doch was genau bedeutet das jetzt für die Hotellerie, wenn wir eine 20 Jahre alte Couch der modernen Suite vorziehen? Schwindende Gäste! Hoteliers klagen immer häufiger über zu wenig Gäste. „Zu teuer!“, ist ein Argument. „Brauch ich alles nicht!“, ein weiteres. Frühstücken oder all inklusive Übernachtungen sind schon länger nicht mehr das, was du und ich uns wünschen. Unsere Ansprüche haben sich schlicht verändert. Und diese Entwicklung zwingt die Hotellerie immer stärker in die Knie. „Online-Portale wie Airbnb zum Beispiel, machen uns den Markt kaputt!“ Dieser Meinung schließen sich immer mehr Hoteliers an. Wo bleibt ein fairer Wettbewerb, wenn immer mehr Leute Touris ihre private Wohnung zur Verfügung stellen? Ganz einfach: Es gibt ihn nicht mehr.

Ein Hotelzimmer oder doch lieber die privat vermietet Wohnung?

Da drängt sich dir doch eine Frage auf: Weiß denn niemand mehr ein „echtes“ Hotel zu schätzen? Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Doch! Aber bei einer dermaßen großen Flut an Möglichkeiten, während deines Urlaubs noch Geld zu sparen, kam es dir bestimmt auch schon mal leichter vor, ein Nacht in München auf der Couch zu verbringen, als extra ein Hotel zu reservieren, im Vorhinein über das Essen nachzudenken und diverse Unterlagen mitzuschleppen – stimmt’s? Aus der Sicht eines Konsumenten sind die Gründe durchaus plausibel, dennoch bedeutet es für die Hoteliers große finanzielle Löcher, die sich irgendwann vielleicht nicht mehr stopfen lassen. Und dagegen gehen immer mehr Hoteliers (zurecht) auf die Barrikaden: Ist das überhaupt legal, dass dein Nachbar regelmäßig zu Messezeiten seine Bude untervermietet? Eine Vermietung im größeren Stil wie sie besagte Portale wie Airbnb anbieten, kann neben dem Verlust von Arbeitsplätzen auch ganz schnell zum existenziellen Problem werden, besonders für mittelständische und kleine Unternehmen.

Ist ja nicht dein Problem! Oder? Natürlich steht es dir vollkommen frei, deinen Urlaub samt Übernachtungen so zu planen, wie es dir gefällt. Dennoch ist es sicherlich nicht immer die schlechteste Idee, in einem Hotel zu übernachten. Denn: Dank der immer größer werdenden Konkurrenz der Privatanbieter wartet so manches Schnäppchen auf dich! Also, schau‘ ruhig nochmal alle Portale durch, bevor du deine nächste Couch-Übernachtung dingfest machst, es könnte sich lohnen!

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Verfolgen Barbara:

Barbara Solle studiert Anglistik und Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit Oktober 2014 arbeitet sie bei der YOURCAREERGROUP und unterstützt unser Team im Bereich Online Marketing. Weitere Informationen zu ihr gibt es auf Xing und LinkedIn. XING.