Selbstmarketing im Internet – Tipps für den Online-Auftritt

Eingetragen bei: Karrieretipps | 0

Stellenausschreibung und Stellensuche findet heutzutage vor allem im Internet statt. Unternehmen präsentieren sich auf Stellenportalen, mit Unternehmenswebseiten und immer mehr auch in den sozialen Netzwerken. Aber auch Bewerber präsentieren sich vermehrt (wenn vielleicht auch ungewollt) im Internet. Meist reicht es, nach einem Namen zu googeln und schon findet man Informationen über die jeweilige Person.

Wir haben das mal getestet und den Namen von Frau Anke Maas, Director Human Resources bei den Leonardo Hotels, gegoogelt. Sie referierte auf dem Recruiting Day in Hamburg am 07.02.2012 über das Thema „Selbstmarketing im Internet“ und gab dort wichtige Tipps für den richtigen Auftritt im Netz.

Zeig mir, wer du bist – Google Suche nach „Anke Maas“

Frau Anke Maas, Director Human Resources bei den Leonardo Hotels seit September 2012 (aktuelle Jobs in den Leonardo Hotels findet ihr übrigens auf unserer Jobbörse). Verantwortlich für mehr als 950 Mitarbeiter und 31 Hotels in ganz Europa.

Frau Anke Maas, HR Director Leonardo HotelsStudium:

  • Diplom Verwaltungswirtin
  • Aufbaustudium Personal- und Organisationsentwicklung, Universität Halle-Wittenberg

Berufliche Laufbahn

  • 2012 – heute: Director Human Resources, Leonardo Hotels
  • 2010 – heute: Personalleiterin, Klinikum Niederberg GmbH
  • 2008 – 2010: European HR Managerin, Unger Germany

Selbstmarketing im Internet – das sagt der Profi

Frau Maas, wie Sie sehen haben wir bereits ein paar Informationen über Sie zusammengetragen. Dazu haben uns 2 Minuten und die Suchmaschine Google gereicht.

Nutzen auch Sie die Suchmaschine Google, um mehr über einen Bewerber zu erfahren?

Tatsächlich nutze ich Google und gebe dort den Namen des Bewerbers ein. Ich möchte einfach informiert sein, was über den Bewerber im Netz steht, nicht weil es für mich persönlich wichtig wäre, sondern weil alle, die sich für die Person interessieren, diese Infos im Netz finden können. Kollegen und Kunden können sich also über diesen Weg über die Person informieren und tun dies auch. Da bin ich gerne darauf vorbereitet, was im Netz kursiert und spreche ggfs. mit dem Kandidaten darüber.

Welche Plattformen nutzen Sie noch, um weitere Informationen über Bewerber zu finden?

Ich nutze auch XING und Facebook.

Fast jeder ist heutzutage auf Facebook zu finden. Wie wichtig ist das soziale Netzwerk für ihre Personalsuche?

Facebook ist wichtig, um Kandidaten auf uns aufmerksam zu machen und darüber zu informieren, was bei uns passiert und im besten Fall auch um unsere Unternehmenskultur zu transportieren. Die Art und Weise wie sich ein Kandidat bei Facebook präsentiert hat kaum Einfluss auf das Auswahlverfahren, es sei denn es würden Inhalte oder Fotos dargestellt, die eine Persönlichkeit präsentieren, die nicht zu uns passt, also z.B. obszöne Fotos, Aussagen, die sich gegen den Rechtsstaat wenden und ähnliches. Alles andere wie Partyfotos und witzige Kommentare zeigen doch nur, dass jemand sozial gut integriert ist und ein ausgefülltes Privatleben hat und das wiederum gehört doch einfach dazu.

Worauf achten Sie dabei besonders und welchen Einfluss hat der Auftritt auf die Bewerbung?

Ich unterscheide zwischen Facebook und XING. In Facebook geht es darum, sich mit Freunden auszutauschen und seine Freizeit zu organisieren. Alles was in diesen Rahmen fällt ist absolut ok. Aber Inhalte, die zeigen, dass man sich nicht an rechtsstaatliche und kulturelle Werte hält, hätten auf jeden Fall Einfluss auf die Bewerbung. Bei XING sieht es etwas anders aus. XING ist ein Netzwerk zur Pflege von beruflichen Kontakten und Erfahrungsaustauschen. Hier sollte ein allzu privater und freizeitorientierter Auftritt vermieden werden, das fängt vor allem beim Foto an.

Was sind die größten Fehler?

Bei Facebook ist der größte Fehler, sich zu extremen politischen Positionen zu bekennen oder obszöne Fotos einzustellen. Ich habe z.B. schon Fotos von Männern mit entblößtem Oberkörper gesehen, auf dem großflächige Tattoos prangen. Wenn man diese Form der Selbstdarstellung in Facebook wählt, dann sollte man das mit einem Nicknamen tun und nicht seinen wahren Namen nutzen, um wirklich im absolut privaten Bereich zu bleiben und dann sehr sorgfältig darauf achten, mit wem man befreundet ist und an wen man seine Daten freigibt.

Was kann man tun, um den Auftritt im Internet zu kontrollieren und zu optimieren?

Man sollte regelmäßig seinen Namen bei Google eingeben und prüfen, welche Treffer sich ergeben. Wenn man erschrocken feststellt, dass Einträge über einen selbst aufgezeigt werden, mit denen man nicht glücklich ist, dann sollte man über die entsprechenden Website-Betreiber, oder über Firmen, die sich auf die Löschung von Einträgen spezialisiert haben, die Entfernung einfordern. Denn leider gilt immer mehr „das Internet vergisst nie“.

Haben Sie schon einmal einen Auftritt gesehen, der Sie besonders begeistert hat?

Mich begeistern bei Facebook alle Auftritte, die zeigen, dass die Kandidaten ein völlig normales ausgefülltes Freitzeitleben haben und alle Auftritte bei XING, die mit einem professionellen Foto beginnen, die berufliche Interessen zeigen und einige Schlüsselauskünfte über die berufliche Erfahrung. Für mich gilt „weniger ist mehr“. Einige zielgerichtete Aussagen sind hilfreicher, als hunderte von Aufzählungen über Interessen, Netzwerke, an denen man beteiligt ist und berufliche Erfahrungen der letzten 20 Jahren.

Frau Maas, vielen Dank für dieses interessante Interview zum Thema Selbstmarketing im Internet!

Wie ihr seht, gehört es heutzutage einfach dazu, dass Personaler Bewerber googeln. Mit Google, Facebook, XING und Co. lassen sich eben sehr schnell Informationen zur Person finden. Partyfotos auf Facebook oder Kommentare auf Pinnwänden sind dabei aber kein K.O. Kriterium – solange sich alles im Rahmen bewegt! Findet der Personaler allerdings obszöne Bilder oder extreme politische Positionen vor, dann war es das mit der Bewerbung!

Du kannst kontrollieren, welche Informationen über dich ins Netz gelangen und welches Image du vermittelst! Wähle in den sozialen Netzwerken die Datenschutzeinstellung, die du für richtig hältst und nutze für dein aktives Selbstmarketing berufliche Netzwerke wie XING oder LinkedIn.

 

Beitrag teilen...
Share on LinkedIn
Linkedin
Share on Xing
Xing
Share on Facebook
Facebook
Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.