Coaching – ein Katalysator im Nachfolgeprozess

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Der Nachfolgeprozess in Unternehmen beruht auf verschiedenen Faktoren, die in Einklang gebracht werden sollten. Ob es sich um gesetzliche, steuerrechtliche oder betriebswirtschaftliche Aspekte oder um die Familie selbst handelt – eines ist wichtig: Es geht zu allererst um die Vorstellungen und Wünsche des Unternehmers. 

Beginnen will ich mit der Definition von Coaching. Der Grund, heute wird alles und jedes gecoacht und Führungskräfte sowie Unternehmer im Gastgewerbe sind bezüglich des Begriffes Coaching verunsichert. „Coaching ist eine interaktive, personenzentrierte, individuelle, von Vertrauen geprägte Beratung von Menschen mit Managementaufgaben, die ihre berufliche Situation verbessern wollen“. Und ich glaube, so mancher Hotelier wünscht sich, dass seine Situation bezüglich der Nachfolge besser ist.

Was kann Coaching bewirken? Coaching kann helfen, wenn die Nachfolgeregelung akut wird und der Unternehmer der Ansicht ist, er kann die Situation nicht oder nur schwer alleine lösen. Der Coach ist ein diskreter, neutraler Berater und unterliegt keinen Interessen Dritter. Er gibt dem Unternehmer ein begründetes und ungeschöntes Feedback, was in dieser Form von Kollegen und Freunden kaum zu erwarten ist. „Blinde Flecken“, z.B. der Umgang mit den Familienmitgliedern oder den potenziellen Nachfolgern oder auch eine gewisse Betriebsblindheit können so reduziert werden.  Meine Empfehlung, den Coach zu Beginn des Prozesses einzusetzen. Warum? Das Gespräch mit dem Coach dient dazu, Verantwortung, Bewusstsein und Selbstreflexion des Unternehmers zu fördern. Ein Großteil unseres Lebens, das ist bei Unternehmern nicht anders, läuft unbewusst ab. Durch die Darstellung der Problematik verbunden mit einer guten Prozessberatung werden dem Unternehmer Aspekte bewusst, die möglicherweise einen veränderten Blickwinkel ergeben.

Welche veränderten Sichtweisen könnten sich durch ein Coaching ergeben? Einschätzung der eigenen Kompetenzen hinsichtlich der Nachfolgeregelung, Erkenntnisse im Hinblick auf die  Kompetenzen und Persönlichkeit der potenziellen Nachfolger, Konsequenzen in der Familie aufgrund der Vorstellungen und Wünsche des Unternehmers, Auswirkungen auf das Umfeld durch das Verhalten des Unternehmers, Wünsche und Vorstellungen sind nur zum Teil zu realisieren. Werte, die hinter den Wünschen des Unternehmers stecken, können durch den Prozess in den Fokus gebracht werden und die momentane Sichtweise des Unternehmers beeinflussen. Ist durch den Coaching Prozess die Vorstellung des Unternehmers gefestigt, kann er alle relevanten Personen und Berater einbeziehen und die systematische Klärung und Aufarbeitung der Nachfolgeregelung angehen. Dann hat der Katalysator Coaching gewirkt und der professionelle Coach sich somit überflüssig gemacht. Sei denn der Unternehmer wünscht sich weiterhin einen neutralen, vertraulichen und ehrlichen Feedbackgeber als Sparringspartner im Nachfolgeprozess.

Gastbeitrag von: HOMMEQUADRAT, Klaus Häck, www.hommequadrat.de

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