Vitamin B als Karrierefaktor? Wie stark zählt heute noch die eigene Leistung?

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„Ich kenne da jemanden…“ – Ein nicht allzu unbekannter Spruch in der heutigen Arbeitswelt, der einfach und dennoch effektiv ist. Wer heutzutage seinen Traumjob ergattern möchte, dem helfen eigene Beziehungen  ein großes Stück weiter. Sei es mittels Verwandter, Freunde, Bekannter oder Ex-Kollegen –  durch eifriges Netzwerken lassen sich so einige Türen öffnen. Persönliche Kontakte dienen nicht nur als Starthelfer, sondern auch als wichtige Informationsgrundlage bei der Stellensuche. Oft reicht nur ein kleiner Smalltalk mit Freunden über den Job als Inspirationsquelle oder Antrieb für die eigene Suche. Mundpropaganda ist ein nicht zu verachtendes Medium, das potentielle Arbeitgeber entweder ins rechte Licht rücken oder ins komplette Abseits katapultieren kann. Durch Konversationen mit Kollegen und Freunden bekommt man häufig gezielte Insider-Informationen über das Unternehmen sowie dessen Vorzüge und auch Schwächen. Nicht selten lässt man sich durch diese „Infos aus erster Hand“ stark beeinflussen und in seinem Denken über das Unternehmen prägen. Ganz unbewusst bewirbt oder verschmäht man seinen Arbeitgeber im Gespräch. Auch zukünftige freie Stellen werden erwähnt, wenn der Freund als potentieller Kandidat in Frage kommt und zum Unternehmensprofil passen könnte. „Wir suchen derzeit noch Unterstützung für unser Team. Bist du nicht auch gerade auf der Suche? Wäre dies nichts für dich?“ Und prompt hat man eine erste Adresse für seine Bewerbung, noch bevor die Stelle überhaupt offiziell ausgeschrieben ist.

Natürlich reicht Vitamin B in vielen Fällen nicht alleine aus, um eine gute Position zu ergattern. Die eigenen Qualifikationen und Kompetenzen spielen immer noch eine bedeutende Rolle. Egal wie viele Vorstandsmitglieder eines Konzerns man auch kennt – bringt man nicht genügend Fach-Expertise oder einen entsprechenden Bildungsweg mit, so wird einem auch trotz guter Kontakte der Sitz auf dem Chefsessel verwehrt bleiben. Das Humankapital ist und bleibt ein entscheidender Erfolgsfaktor für die berufliche Karriere. Hierzu zählen persönliche Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen. Auch Hartnäckigkeit, Disziplin und Eifer helfen beim Erreichen seiner Ziele. Dennoch ist neben dem Humankapital auch das Sozialkapital eine wichtige Zutat für das Rezept zum beruflichen Glück. Doch was hat man eigentlich davon, seiner Freundin / seinem Freund einen erfolgversprechenden Job beim eigenen Arbeitgeber anzupreisen? Einige Arbeitgeber machen unter ihren Arbeitnehmern Werbung durch Programme wie „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“ und es locken größere Prämien bei erfolgreicher Vermittlung von Fachkräften. Empfehlungsmarketing ist nicht selten ein wichtiges Element im Personal-Recruiting vieler Unternehmen. Vielerorts hat Vitamin B allerdings auch einen eher negativen Beigeschmack und wird von Neid begleitet, wenn beispielsweise der Sohn des Geschäftsführers einem vermeintlich qualifizierteren Kandidaten vorgezogen wird.

Daher sollte man sich bei seinen Beziehungen nicht primär auf familiäre stützen, sondern frühzeitig mit dem Netzwerken beginnen. Neben dem Freundeskreis lassen sich auch auf Fachmessen, Kongressen, Firmenevents  oder in Berufsverbänden gute Kontakte knüpfen, die später hilfreich sein können. Allgemein gilt: Immer freundlich, aufgeschlossen und professionell sein, um einen bleibenden Eindruck beim Gesprächspartner zu hinterlassen und im Gedächtnis zu bleiben. Denn oft ist die Welt doch nur ein Dorf und man trifft sich immer zweimal im Leben. Auch wenn du über beträchtliches Vitamin B verfügst, so verlasse dich nicht nur auf deine Kontakte. Diese dienen vielleicht als Eintrittskarte für einen tollen Job, aber im Anschluss musst du dich danach selbst beweisen. Lasse Taten sprechen und nicht nur leere Worte!

 

Tipps für erfolgreiches Netzwerken

  • Sei freundlich, hilfsbereit und großzügig: Wer anderen Empfehlungen und Ratschläge gibt, ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen oder eine Gegenleistung einzufordern, der hinterlässt einen bleibenden positiven Eindruck.
  • Bleibe stets präsent und in Kontakt, sei es durch altbewährte Telefonate, E-Mails, die sozialen Netzwerke (wie Xing oder LinkedIn) oder auch durch ein persönliches Treffen.
  • Starte nicht erst während der Jobsuche mit dem Aufbau deines Netzwerkes, sondern fange so früh wie möglich an.
  • Auch wenn du verzweifelt auf der Jobsuche bist, frage niemals direkt nach einem Job! Dies wirkt penetrant und taktlos. Frage stattdessen lieber nach einem Rat. Somit fühlt sich dein Gegenüber wichtig und wissend. So bleibst du im Gespräch und kannst ihn über den Stand der Dinge im nächsten Gespräch informieren.
  • Nutze die vielfältigen Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit anderen – es müssen nicht nur Fachkongresse oder Meetings sein, es reicht oft auch schon eine private Geburtstagsparty, ein Sportmatch oder ein Mittagessen in der Kantine, um mit interessanten Leuten ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
  • Versuche, dein Netzwerk nicht nur auf Führungspersönlichkeiten zu beschränken, denn selbst der heutige Praktikant kann sich in 5 Jahren als wertvoller Kontakt entwickelt haben.
  • Versteife dich nicht nur auf eine bestimmte Branche oder Abteilung innerhalb deines Netzwerkes – denn durch ein weit diversifiziertes Netzwerk bieten sich mehr Möglichkeiten.

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